Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Mauren (Muron) liegt an der Halde des Hügels, den 
die Neu-Schellenberg krönte. Der Ort ist sehr alt. Das Kloster 
Schännis und das Frauenkloster St. Peter bei Bludenz be 
saßen in Mauren Höfe. Im Jahre 1305 schenkte Swigger von 
Schellenberg dem Kloster Pfäfers seinen Hof in Mauren im 
Oberdorf. Es saßen hier auf zerstreuten Höfen Leute von 
Gotteshäusern, der Grafen von Montfort Feldkirch, auch einige 
Freie auf eigenem Gut. Der Ort, wo diese saßen, hieß Freien 
dorf. Auch Juden hatten sich einmal in Mauren angesiedelt. 
Das Patronatrecht über die Pfarrkirche hatten die Herren 
von Schellenberg, von diesen ging es an einen Feldkircher 
Bürger und von diesem 1382 an das Iohanniterhaus da 
selbst über. 
Der Gupfbühel soll eine keltische Wallburg gewesen sein. 
An mehreren Stellen des Dorfes hat man bronzene Waffen 
aus ganz alter Zeit gefunden. Zu Mauren gehört auch der 
Weiler Schaanwald mit der einst herrschaftlichen Mühle. 
Dies sind die Ortschaften am Eschnerberg oder in der 
Herrschaft Schellenberg. Beide Ländchen Vaduz und Schellen 
berg gehörten zur alten Zentgrafschaft „Im Boden". 
2. Die Herren von Schellenberg. 
Dieselben stammten aus dem- oberbairischen Isartale und 
waren wahrscheinlich durch die staufischen Herzoge hieher ver 
pflanzt worden als Wächter der Heerstraße über die Alpen 
pässe. 
Die ältesten bekannten Namen dieses Geschlechtes in un 
serer Gegend waren zwei Mitglieder des Churer Domkapitels: 
Heinrich ch 1227 und Konrad, ermordet 1237. Ihre Schwester 
Guta war Abtissin zu Lindau. Gleichzeitig wohnte auf Schel 
lenberg ein Marquard. Derselbe war Vogt des Klosters Kreuz- 
lingen, dem er im Jahre 1255 Schadenersatz leisten mußte für 
großen zugefügten Schaden. Ein anderer Marquard hatte mit 
dem Kloster St. Luzi Anstände wegen des Zehnten und mußte 
im Jahre 1267 dem Kloster denselben zuerkennen. Mit dem 
Jahre 1265 treten zwei Söhne dieses Marquard in den Ur 
kunden auf: Marquard und Ulrich. Diese sind es, die das Ge 
schlecht zu ihrer Zeit besonders berühmt gemacht haben. Sie 
waren treue Anhänger des Königs Rudolf von Habsburg und 
an seinen Kriegen auch hervorragend beteiligt. Daher denn 
auch die Freigebigkeit, mit der dieser König diese Familie 
mit Gütern bedachte. Schon gleich nach seiner Thronbesteigung
	        

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