Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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da sie mit Zustimmung ihrer Söhne dem Kloster Wettingen 
den Hof Nieder-Ehrendingen und andere Güter, die sie ihrem 
Gemahl als Mitgift zugebracht hatte, schenkt. Die Urkunde ist 
im Schloß zu Sargans ausgestellt. Schon im Jahre 1275 hatte 
sie dem Kloster Lhurwalden einen Hof in Flums verpfändet, 
den Graf Hartmann vom Kloster erkauft hatte. 
Hugo I. von Werdenberg überlebte seinen Bruder Hart 
mann um mehr als 10 Jahre. Er föhnte sich mit seinem Vetter 
Rudolf von Feldkirch aus, der, weil er dem Kloster Pfäfsrs 
feit elf Jahren die Einkünfte aus seinem Gebiet vorenthielt, 
in den Bann kam, bis er demselben 50 Mark Silbers bezahlte; 
denn so hoch belief sich der Schaden des Klosters. 
Hugo schloß sich enge an Rudolf von Habsburg an; als 
Vormund der Gräfin Elisabeth von Kyburg und ihrer Tochter 
Anna verkaufte er das Gut Hebrunn. Rudolf von Habsburg 
nennt ihn seinen Oheim und Blutsverwandten (1268). Bei 
dem Heiratsversprechen zwischen Rudolfs ältestem Sohne Al 
brecht und der Elisabeth, des Grafen Mainhard von Tirol 
Tochter, war auch Hugo Zeuge (1270), und schloß als Vor 
mund der Gräfin Anna von Kyburg ein Uebereinkommen 
zur Teilung und Behauptung der Reichs- und herzoglich 
schwäbischen Lehen, welche die jüngere Linie von Kyburg 
inne hatte, mit Rudolf und Gottsrid von Habsburg (1271). 
Dieser Gras Rudolf von Habsburg wurde am 29. Sep 
tember 1273 zum Könige der Deutschen gewählt. Alle Guten 
im Reiche freuten sich, daß wieder ein Oberhaupt war; wegen 
seiner Biederkeit und Tapferkeit war Rudolf überall bekannt. 
Er wandte alle Kräfte an, die Ruhe im Reiche herzustellen, 
die Raubritter zu strafen und ihre Burgen zu brechen, und 
ernannte den Grafen Hugo I. von Werdenberg zum Land 
grafen in Schwaben und Pfleger in Churwalchen an des Kö 
nigs Statt (1274). AIs solcher versprach derselbe mit dem 
Bischof von Chur und Walter von Vaz allen, welche die Straße 
durch Churwalchen ziehen, besonders denen von Luzern, gutes 
Geleite (1278). Häufig befand sich jetzt Graf Hugo I. um die 
Person des Königs, sowie Ulrich und Marquard von Schellen 
berg. Er leitete den Verkauf und die Uebergabe von Freiburg 
in der Schweiz an die Söhne des Königs ein. Eine drückende 
Schuldenlast zwang Anna von Kyburg und ihren Gemahl 
Eberhard von Habsburg-Laufenburg zu diesem Schritte. Der 
Verkauf geschah um 3040 Mark Silber. Anwesend bei dieser 
Verhandlung war auch Graf Hugo von Sargans, der Sohn 
Hartmanns, und Eberhard von Aspermont (1277). Fünf Jahre 
früher (1272) hatten die Gräfin und ihr Gemahl folgende
	        

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