Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

gegen: Ulrich von Sax, Heinrich von Aspermont, Konrad von 
Medezen, Ulrich von Iuvalt u. a. 
Rüdiger von Limpach, so wird berichtet, hatte einen ein 
zigen Sohn, der ihm über alles teuer war. Zur Erntezeit 
trieb sich der Knabe unter den Schnittern herum und schlief 
zuletzt ermüdet unter den Garben ein. Die Schnitter häuften, 
wo der Knabe schlief, Garbe auf Garbe, ohne ihn zu gewahren. 
So kam der Abend; besorgt fragte der Vater nach dem Sohne. 
Niemand konnte ihm Auskunft geben. Die ganze Gegend ließ 
er durchforschen und rief laut den Namen des Kindes, damit 
er die bekannte Stimme des Vaters höre und ihr folge. Ver 
geblich! das Kind war verschwunden und keine Spur von ihm 
zu entdecken. Da gelobte der Ritter in seinem Schmerze, dem 
Heiligen desjenigen Tages, an welchem sein Sohn gesunden 
würde, all sein Gut zu vermachen. Es fügte sich, daß die Leiche 
gerade am Tage des hl. Luzius beim Abdecken der Garben 
gefunden wurde, und so erfüllte der fromme Ritter Rüdiger 
von Limpach sein Gelübde. 
Kaiser Heinrich VI. zog dann über die Alpen, eroberte 
Neapel, Apulien, Sizilien, das ganze Erbe seiner Gemahlin 
Konstantia, und hielt auf den Verdacht einer Verschwörung 
blutiges Gericht, das auch die Glieder der alten normannischen 
Königsfamilie traf. Wichelm, ein noch unmündiger Sprößling 
derselben, wurde geblendet und entmannt und zu lebensläng 
licher Haft nach dem Schlosse Ems in Churrätien abgeführt; 
feine Mutter und feine Schwestern in das Frauenkloster Ho 
henburg im Elsaß gesperrt. Diese grausame Strenge trug böse 
Früchte. Ein Aufstand brach wirklich aus und Heinrich VI., 
der ihn zu unterdrücken eilte, starb in Messina in der Blüte 
der Jahre (1197). Auch Herzog Konrad war gestorben, und so 
lebte von Kaiser Barbarossas fünf Söhnen nur noch Philipp 
und ein unmündiger Enkel Friedrich II., des Kaisers Hein 
rich VI. Sohn. 
4. Graf Hugo I. Fortsetzung. Die Könige Philipp und Otto IV. 
Friedrich II. war bei seines Vaters Lebzeiten zum deut 
schen König erwählt worden. Philipp wollte ihn nach Deutsch 
land abholen, da erfuhr er unterwegs die Nachricht vom Tode 
seines Bruders Heinrichs VI. und sah Italien in großer Auf 
regung. Papst Innozenz III. benützte diesen Todesfall, um die 
päpstlichen Rechte über Rom und den Kirchenstaat wieder an 
sich zu bringen; über Neapel und Sizilien hatte er die Ober-
	        

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