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Hochstist Chur in derselben Weise, wie sie die Grafen von
Bregenz und Pfullendorf bisher inne gehabt. Dabei mußte sich
der Herzog für sich und seine Nachfolger verpflichten, die
Schirmvogtei weder ganz noch teilweise in andere Hände zu
geben, widrigenfalls das Lehen dieser Vogtei verwirkt sein
sollte. Dafür befreite der Kaiser den Bischof Egino auf die
Dauer seiner Regierung und derjenigen seines Sohnes und
Nachfolgers Heinrich von allen Hof- und Reichsdiensten. Zu
gleich wurden die Bischöfe von Chur mit dem Titel „Fürst"
beehrt. Als Grund wird die Anhänglichkeit Eginos an den
Kaiser bezeichnet. Bon den rätischen Edeln waren anwesend
einige von Aspermont und Konrad von Medezen. So kamen
die rätischen Alpenpässe in die Gewalt der Hohenstaufen und
nicht mit Unrecht hat man vermutet, daß Herzog Friedrich V.
in Rätien Deutsche angesiedelt habe.
Dieser Herzog gestattete dem Kloster St. Luzi von den
Ministerialen des Herzogs, falls sie in das Kloster eintreten,
Güterschenkungen anzunehmen, mit dem Beding jedoch, daß
die Kastvogtei über die geschenkten Güter dem Herzog von
Schwaben vorbehalten bleibe.
Im Jahre 1174 zog der Kaiser wieder mit Heeresmacht
nach Italien. Er belagerte die Stadt Aleffandria, welche ihm
die Lombarden zum Trotz erbaut und zu Ehren des Papstes
Alexander III. Aleffandria genannt hatten. Die Macht der
lombardischen Städte rückte zum Entsätze heran; doch wollte
man, bevor man zum Äußersten schritt, den Weg friedlicher
Ausgleichung versuchen. Der Kaiser bestellte Schiedsrichter,
derem Ausspruch sich beide Teile zu unterwerfen hätten, und
knüpfte Unterhandlungen mit dem Papste an. Ein Waffen
stillstand ward geschlossen und im Vertrauen aus einen fried
lichen Ausgang der Sache entließ der Kaiser einen Teil seines
Heeres. Aber die Aussichten trübten sich; die Ansprüche der
lombardischen Städte wurden kühner. Da mahnte der Kaiser
den Herzog Heinrich den Löwen zum Zuzug, berief ihn zu einer
persönlichen Zusammenkunft nach Ehiavenna, denn seine Hilfe
war ihm nötig in dem bevorstehenden Kampfe. Vergeblich wa
ren des Kaisers Bitten; der Herzog blieb mit seiner Macht
zuhause. Er hatte aber später diesen Ungehorsam schwer zu
büßen. Dagegen führte der Erzbischof Philipp von Köln dem
Kaiser zahlreiche Mannschaft zu; er nahm seinen Weg durch
Ehurrätien. So kam es bei Legnano zur Schlacht zwischen den
Deutschen und Lombarden (1176). Obwohl anfangs siegreich,
verlor der Kaiser die Schlacht. Seinen Schild und seine