Volltext: Feldmarschall Johann Fürst von Liechtenstein und seine Regierungszeit im Fürstentum

gehört hatte, daß sich dennoch eine größere Anzahl von Bür- 
gern der (Gemeinden Balzers und Triesen in Bewegung geseßt 
habe, um die anderen Gemeinden zur Teilnahme am Vorarl- 
berger andsturm zu überreden, faßte er den Entschluß, sich 
in ihre Mitte zu begeben, traf sie im Wirtshause zu Triesen, 
warnte [2 eindringlich davor, Unbesonnenheiten zu begehen und 
das Lan» ins Unglü> zu stürzen ; es aelang ihm, als bei 
diesem Anlasse die Beschwerden wegen Aufhebung der Neue- 
rungen zur T»rache kamen, die aufgeresten Gemüter durch das 
Versprechen 2 veruhigen, daß mit der Fortsezung der Grund- 
buchSanlage “te leßtere war in Vaduz bereits durchgeführt) 
solange werde zugewartet werden, bis der Bescheid des Fürsten 
über ein Gesuch um Sistierung der neuen Vorschriften herab- 
gelangt sein würde. !) 
Gerade während diese Unruhen herrschten, drohte eine 
neue Lerlegenheit; der Landesschüzenhauptmann Häusle 
erschien nämlich am 23. Juni 1809 beim Landvogt und ver- 
langte namens- der Vorarlberger Schußzdeputation die Aus- 
folgung von zwei alten, auf dem Schlosse Vaduz befindlichen 
Kanonen; auf Zureden Schupplers8 schien er von diesem Be- 
gehren abzustehen ; bald darauf wurde dem Landvogt gemeldet, 
daß Wagen und Pferde requiriert wurden, um die alten Ka- 
nonen und fünf alte verrostete, auf hölzernen Böcken befestigte 
Doppelhakenbüchsen nach Feldkirch zu führen ; Schuppler begab 
sich sofort auf das Schloß und fand dort den Hauptmann Häusle 
mit zwei Schutzdeputierten, einem österreichischen Oberkfanonier 
und mehreren Vorarlberger Landsoldaten, welche feierlich er- 
klärten, fich der Waffen mit Gewalt bemächtigen zu wollen, 
troßdem „d<uppler gegen diejen völkerrechtswidrigen Vorgang 
ernstlic<e werwahrung einlegte. Die übrigens ganz unbrauchbaren 
alten Geschü.,e wurden tatsächlich als Beute weggeschleppt. ?) 
Ba.5 | men ernstere Tage. Vorarlberg war unter= 
worfen und Feldkirch durch französische, von dem General 
Jean Baptiste Froment befehligte Truppen besetzt, als Schupp- 
ler gegen Ende August 1809 die Weisung erhielt, sich zu die- 
sem General zu begeben. Dort wurde ihm bedeutet, das 
1) Bericht Schupplers vom 27. Juli 1809 Nr. 346/pol., LO. R. A. 
2) Bericht Schuppler8 vom 25. Juni 1809 Nr. 316/pol., L. R. A. 
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