Volltext: Fürstentum Liechtenstein

Die spätgotische St. Peterskapelle steht mit ihrer Nordmauer 
ınd der Sakristei auf den Kastellfundamenten. Die ersten christli- 
chen Bauten in Schaan dürften dem 5. Jahrhundert angehören. 
Bei Ausgrabungen im Kircheninnern (1959/60) fand man ein in 
die Erde 30 — 40 cm eingetieftes, rundes Taufwasserbecken, dessen 
Boden und Wände aus rötlichem Estrichputz bestehen. Die Aus- 
grabungen zeigten ferner nachkarolingische und romanische 
Grundrisse. Der bestehende Bau wurde um 1500 errichtet. Restau- 
ration 1962/63. 
KIRCHE BENDERN 
Die Kirche von Bendern dürfte die älteste Kirche des Lechten- 
steinischen Unterlandes sein. Lage und ehemalige Ausdehnung 
der Pfarrei weisen darauf hin, dass Bendern die erste Kirche des 
Gebietes besass. Urkundlich wird sie erstmals 1045 in einem kö- 
niglichen Brief genannt. Nachher erscheint die Kirche in zahl- 
reichen päpstlichen und kaiserlichen Urkunden. Und man darf 
sagen, dass die Kirche von Bendern urkundenmässig wohl der 
am besten dokumentierte Ort Liechtensteins ist. 
Die Südhälfte des Benderer Kirchhügels war schon seit der 
mittleren Bronzezeit besiedelt. Eine Zäsur in der Besiedlungskon- 
tinuität brachte die Zeit römischer Herrschaft. Vermutlich um 
500 errichtete ein unbekannter Adliger an der Stelle der heutigen 
Kirche einen nahezu quadratischen Hof von nicht ganz 30 X 30 
Metern. Kurz nach der Erbauung des Hofes wurde dessen Süd- 
Ost-Ecke zu einer kleinen Kirche umgebaut. Dieses erste Gottes- 
haus des Lliechtensteinischen Unterlandes lag im vorderen Teil des 
heutigen Chores. — Im 8. Jahrhundert erfuhr das Hofgebäude ver- 
schiedene Umbauten; zugleich entstand die erste Volkskirche, die 
sich als rechteckiger saalartiger Bau präsentierte. In ottonischer 
Zeit (um 1000) streckte man die Kirche gegen Osten und Westen, 
so dass ein betonter Längsbau den Hügel schmückte. Die ottoni- 
schen Bauten mussten einer Brandkatastrophe zum Opfer gefallen 
sein. Die um 1180 entstandene frühromanische Kirche war in den 
Ausmassen bescheidener als die beiden Vorgängerinnen. An der 
Nordpartie der Kirche wurde ein grosser Anbau errichtet, den 
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