Volltext: Fürstentum Liechtenstein

tet. Das inländische Bauhandwerk ist in der Lage, jeden anfallen- 
den Bauauftrag, vom einfachen Einfamilienhaus bis zur luxuriösen 
Villa, von den Wirtschaftsgebäuden der Landwirtschaft bis zu den 
ausgedehnten Industriebauten, von der Rüfe- und Rheinverbauung 
bis zu den modernsten Asphaltbahnen aus eigener Kraft und gröss- 
tenteils mit eigenen Maschinen durchzuführen. Die grösste Man- 
gelerscheinung im Baugewerbe tritt bei den Arbeitskräften auf. 
Österreichische Grenzgänger und Hilfsarbeiter aus Italien, Spanien. 
Portugal und Jugoslawien müssen jedes Jahr vermehrt in die Bre- 
sche springen. Neben dem Maurer- und Zimmermannsgewerbe 
stehen gleichrangig die Gipsermeister, die Installationsbetriebe, 
die Bauschreinereien, die Malergeschäfte und die Landschafts- 
gärtner. Die liechtensteinische Wohnkultur hat einen hohen Stand 
erreicht und ist durch die Leistungsfähigkeit des Baugewerbes 
mitbegründet. 
Die Betriebsgrösse der Bauhauptgewerbebetriebe schwankt 
zwischen 5 und 200 Mann Belegschaft. 
Das Gewerbe beschafft nicht nur die Wohn- und Arbeitsräume, 
es sorgt auch für die Herstellung der wichtigsten Nahrungsmittel. 
Bäcker, Konditoren, Metzger und Nährmittelerzeuger versorgen 
die Bevölkerung mit Brot und Fleisch und Fleischwaren aller Art. 
In manchen Gemeinden besteht der Zustelldienst für Brot und 
Fleischwaren. Milch und Milchprodukte werden durch landwirt- 
schaftliche Genossenschaften bereitgestellt. 
Dastextilverarbeitende Handwerk (Massschneider, Schneiderin- 
nen, Näherinnen, Konfektionierer) ist einer starken Grossunter- 
nehmerkonkurrenz ausgesetzt, so dass vor allem in der Mass- 
schneiderei eine starke Schrumpfung festzustellen ist. Das Damen- 
kleiderhandwerk hingegen zeigt eine ausgezeichnete Beschäfti- 
gungslage. 
Das Handwerk der Wohnausstattung (Möbelschreiner, Polste- 
rer, Dekorateure) hat infolge der starken Bautätigkeit ebenfalls 
seit Jahren Vollbeschäftigung. Ja, diese Vollbeschäftigung hat da- 
zu geführt, dass das Handwerk selber zum Vermittler und Händler 
von Serienprodukten der Industrie wird und dadurch letztlich 
sich selbst Konkurrenz schafft, indem es die Handwerksarbeit 
schmälern lässt. 
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