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1. Im Sinne der Ihnen und
mir bekannten Sitzung vom 18.
Jänner 1920 hat sich Herr Gustav
Flesch Brunningen rechtsverbind
lich verpflichtet, mir einen halb
jährigen . Betrag zu überweisen,
dessen Art, Enstehung und Höhe
in dem zwischen mir und -Herrn
iFlesch gewechselten Schreiben vom
30. Jänner 1920 festgelegt er
scheinen.
2. Ich verpflichte mich hiemit
rechtsverbindlich für mich und
meine Rechtsnachfolger, datz ich
.diese Beträge unter dem Titel
einer bei mir eingelaufenen ano
nymen Spende für Landeszwecke
dem jeweiligen - Regierungschef
übergeben werde.
3. Ueber einstimmigen Beschluß.
ist diese Abmachung streng ge
heim zu halten. Es dürfen daher
die von mir übergebenen Beträge
insbesondere in der Landesrechj-
nung nicht derart verbucht werden,
datz hiedurch die Geheimhaltung
verletzt werden könnte. Ebenso hat
in dieses Schriftstück nur der je-
iweilige Herr.Regierungschef, je
doch kein anderer Beamter der'Re
gierung, Einsicht zu bekommen oder
zu nehmen und wird daher dieses
Aktenstück unter persönlicher Ver
wahrung des hohen Regierungs
chefs genommen werden.
Indem ich um den gleichlauten
den reservaten Gegenbrief ersuche,
-den geheim zu halten ich mich
ebenfalls verpflichte, zeichne ich mich
'der Versicherung meiner vollkom-
!menen Hochachtung Dr. Beck."
Am gleichen Tage (2. Februar
1920) bestätigt Durch sucht Prinz
'Karl den Empfang obigen Schrei
bens von Herrn Dr. Beck mit den
Worten: „Namens des Landes
Liechtenstein bestätige ich den In
halt vorstehenden Schreibens und
erkläre hiemit dessen rechtsverbind
liche Annahme. Karl Prinz Liech
tenstein, Landesverweser."
Aus obigem für den Herrn Ge
schäftsführer von Flesch rechtsver
bindlichen Vertrage geht asso un
zweideutig hervor, datz derselbe in
allen Ländern mit Ausnahme von
Deutschland, Oesterreich, Ungarn,
Polen, Tschechoslowakei undJugo-
slavien die Marken bestmöglichst,
,d. h. asso mit llebernominale zu
verkaufen die Pflicht hatte. Daher
fällt es sehr auf, datz er jetzt sagh«
die Verschleitzstelle hätte in keinem
einzigen Falle ein Aebernominale
ehielt, ja sogar die Behauptung
aufstellt, jeder sei ein Lügner, der
äußert, die Verschleitzstelle hätte
auch nur bei einem einzigen Posten
imehr als 110 o/o vom Nominale
eingenommen. Flesch gibt an,
wohl Versuche zur Erlangung von
stlebernominale gemacht zu haben,
es sei aber alles erfolglos «ge
blieben.
'Zur Widerlegung der von
Herrn Flesch aufgestellten Be
hauptung sei zunächst daran er
innert, in welch vielversprechender
Weise er anlässlich der Verhand
lungen im Landtage 1919 von
der Propaganda im gesamten
Auslande sprach und es mutz die
Frage aufgeworfen werden, warum
'benn Herr Flesch den soeben zi
tierten Vertrag bezüglich Ueber-
nominale überhaupt abgeschlossen
hat. Warum hat Herr Geschäfts
führer v. Flesch den Herren David'
Bühler und Waller Feger geant-
fmbrtet, man könnte ihnen die er
wünschten Marken n'cht geben, da
die Verschleitzstelle für das Land