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der Wiener Aufzeichnung nun wäre
Salzburg mit Freimarken mehr
beliefert worden, dagegen hätte
Salzburg an Portomarken wieder
mehr erhalten als Wien nachweist.
Den Wiener Mehrlieferungen ent
spricht ein Betrag von Kronen
13,853.513.—. Dem Satzburger
Mehrerhalt ein solcher von Kronen
28.637.—.
Die Tabelle Wien weist 90 Lie
ferungen nach während Salzburg
nur 87 ausweist."
Druck-Ausschuh: Unter den zu
Beginn der Untersuchung an Herrn
Flesch gestellten Fragen befand
sich lauch eine bezüglich der Ver
nichtung des Druckausschusses (Ma
kulatur). Herr Flesch antwortete:
„Der Druckausschuh wird, soweit
uns bekannt, teils vernichtet, teils
vom f. l. Kontrolldienste unter
Berschluh verwahrt."
Dem Berichte der Untersuch
Ungskommission ist hinsichtlich dieser
Makulatur-Angelegenheit folgen
des zu entnehmen: „Zu Anfang
der Markenaufnahme in Salzburg
bemerkte die Kommission in einem
'Kasten Stühe von Marken, die
Äs Makulatur erkannt wurden.
.Auf die an Flesch gerichtete Frage,
ob auch Makulatur vorhanden sei,
erwiderte er sofort, es sei keine
vorhanden. Nur auf weiteres
Drängen hin gab er zu, wenige
Bogen in Salzburg liegen zu ha
ben, die dazu dienen. Spezialsamm
lern für philatelistische Arbeiten
solche zur Verfügung stellen zu
können. Ein Brief des Herrn Flesch
vom 14. Februar 1921 gab Herm
Berg den Auftrag, die lleberprüf-
vng der gesamten in Wien er
liegenden Makulatur zu forcieren.
Auch teilte nachträglich in Vaduz
Herr Nigg mit, dah er in Satz
burg des östern um Aufschluh
fragte, zuletzt noch am 1. März
1921, aber immer die Antwort
erhielt, in Salzburg erliege keine
Makulatur.
Nachdem der Kommission die
Makulatur nicht mehr ansichtig
wurde, befchloh sie, dah die Herren
Spieler, Büchel und Real noch
nähere Nachforschungen pflegen
sollen und sie fuhren daher noch
in der Nacht nach Wien. Tags
darauf konnten sie dort feststellen,
dah Salzburg mit bedeutenden
Mengen dieses Sortier-Ausschusses
beteilt wurde„ den die Verschleih-
stelle der Kommission verheimlichte.
'Salzburg war im. Gesamten mit
1,730.928 Stück beliefert worden.
Herr Flesch, der in Wien auch an
wesend war. berief sich nun darauf,
dah er strengen Auftrag hatte,
von dieser Makulatur nichts zu
erwähnen. Auf die Frage der
Kommission, von wem er diesen
Auftrag habe, erwiderte Flesch.
von Seiner Durchlaucht dem Prin
zen Eduard. Der Herr Gesandte
jedoch stellte dies entschieden in
Abrede.
Es steht nun fest, dah Salz
burg seine Makulaturbestände be
reits durchgemustert hat und zum
Beweise hiefür sei erwähnt, dah
im Markenkatalog Michel die un
gezähnten Nachportomarken bereits
aufgenommen waren und die ein
gestellten Preise für einzelne Stücke
bis zu 100 Mark per Stück, für
andere wieder 5, 12, 20 und 75
Mark betrage. Diese eingestellten
Preise sprechen eine zu deutliche
Sprache, dah die Höhezahl der
einzelnen Stücke dem Herausgeber
des Kataloges bekannt sein muhten.