Die folgenden Fakten zeigen, dass die Waldweide noch Ende des 19. Jahr-
hunderts, ja bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Vaduzer Wald ausgeübt
wurde.
1867: Die Gemeinde Vaduz ist gewillt, eine Schafherde einzustellen und diese
während des Frühjahres bis zur Alpzeit, dann im Herbst in die Gemeindewald-
komplexe Tid, Zipfelwald und Bannholz auf die Weide zu treiben. Der Auftrieb
erfolat unter Aufsicht eines gemeinsamen Hirten.
1883: Die Regierung erlaubt in Anbetracht des grossen Futtermangels den
Vaduzer Ziegenbesitzern, die Weide unter einem verlässlichen Hirten auf dem
Rappensteiner Rüfeablagerungsgebiet und im Waldkomplex Bannholz
zwischen dem Platzweg und dem Rüferinnsal bis unterhalb von Wildschloss.
1887: Die Gemeinde Vaduz ersucht die Regierung um Bewilligung zum Vieh-
tratt in den Waldparzellen Ebenholz, Bannholz, im Rain und Zipfelwald.
Als Grund für das Gesuch wird Futterersparnis, hauptsächlich die für das auf
die Alpen zu treibende Vieh notwendige «Vorweide» angeführt. Die genannten
Waldkomplexe werden seit Jahren regelmässig beweidet.
1906: Die Regierung erteilt der Ziegenzuchtgenossenschaft die Bewilligung
zum Ziegentrieb durch einen gemeinsamen Hirten in der Rheinau, auf der Rüfe
und im Rainwald bis zum unteren lraggellerweg.
Holzakkord 1945 im Rain; v. In. r.:
Felix Rheinberger, Johann Rhein-
berger, Josef Sele, Rudolf Konrad,
Louis Gassner, Bernhard Seger,
Bonifaz Haas.