Volltext: Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz

Aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit 
Das Liechtensteinische Landesmuseum birgt verhältnismäßig 
viele Funde aus der Vorgeschichte des Landes. Es fehlen hier 
zwar die frühesten Zeugen der Menschheitsgeschichte im Alpenge- 
biet; aber noch sozusagen in Sichtweite liegen die bekannten Höh- 
len vom Wildkirchli im Säntisgebiet, das Wildenmannlisloch 
im Toggenburg und das Drachenloch, hoch über dem Taminatal, 
die als Fundstellen der Altsteinzeit, des sogenannten Alpinen Pa- 
läolithikums, weltbekannt geworden sind. Auch die Rentierjäger 
der ausgehenden Eiszeit drangen nur bis zum Alpenrand vor. 
Es scheint aber, daß die Jäger, Fischer und Sammler der Mittel- 
steinzeit (etwa 8000—4000 v. Chr.) auch das Bodenseerheintal 
durchstreiften und am Rande der Inselberge ihre Rastplätze auf- 
schlugen. 
Die eigentliche Besiedlung des Gebietes erfolgte dann in der 
Jungsteinzeit (Neolithikum) (etwa 4000—1800 v. Chr.). Die 
ersten Dauersiedler waren schon Bauern, die so lange seßhaft 
bleiben konnten, als der noch ungedüngte Boden nutzbar war. 
Ihre Hüttenplätze, und die noch im Boden teilweise erhaltenen 
Kulturreste, hat man bei Ausgrabungen gefunden. Bedeutende 
Fundstellen mit Resten jungsteinzeitlicher Kulturen befinden 
sich auf dem Eschnerberg (Lutzengütle und Borscht). Dort hat 
man in den Kulturschichten Werkzeuge aus Stein und Knochen, 
sowie Tonscherben gefunden. Aus dem wichtigsten Werkmaterial 
der Steinzeit, nämlich aus Silex oder Hornstein, auch Feuerstein 
genannt, wurden in meisterhafter Schlagtechnik Messer, Schaber, 
Bohrer und Pfeilspitzen hergestellt. Im Geschiebe des Rheins 
konnte man den zähen Serpentin oder Grünstein auflesen, der 
durch Schlagen, Sägen und Schleifen zu Streitäxten, Beilen und 
Meißeln verarbeitet wurde. Aus Tierknochen, Horn und Hirsch- 
geweih wurden mit dem Feuersteinmesser und auf dem Schleifstein 
nützliche Arbeitsgeräte verfertigt. Die Töpferei ist eine Erfindung 
der Jungsteinzeit. Die Tongefäße verraten in ihren schönen 
Formen und Verzierungen schon ein gutes Formengefühl und 
antwickelten Kunstsinn. Da Form und Verzierung sich oft in ver-
	        

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