Volltext: Zur heutigen Lage des liechtensteinischen Parlaments

Was die beiden Blätter darüberhinaus charakterisiert, ist ihre enge Bindung zur einen oder anderen der beiden politischen Parteien, so dass bei der Wiedergabe von Informationen der politischen Entschei­ dungsträger oder der öffentlichen Meinung hemmend auch noch Par­ teirücksichten dazukommen können, und sich einer Partei Nachtei­ liges nur ungenügend über die Presse artikulieren kann. Erfahrungs- gemäss unterbleiben gelegentlich auch Einsendungen und Informatio­ nen an die Parteizeitungen aus der (vielleicht unbegründeten) Sorge, dass im Einzelfall nicht die volle Gewähr der Geheimhaltung gegeben ist. Im eng verflochtenen Gemeinwesen, wo jede Kritik sozusagen immer eine mehr oder weniger einflusshabende oder dem Einsender nahestehende Gruppe oder einzelne betrifft, wird sich die Vielfalt der Meinungen und der Kontrolle in der Presse (nebst gezeichneten Veröffentlichungen) nur im Vertrauen auf einen sicheren Geheimhal­ tungsschutz entfalten können. Die Bindung der Presse an Parteien, von denen jede der beiden von Wahl zu Wahl die Chance der Mehrheit besitzt, birgt überdies die Verlockung, die Presse ebensosehr als Werbeinstrument zu benützen, denn sie frei und in distanzierter Unabhängigkeit in einer Rolle der möglichst ausgewogenen Berichterstattung und freier Meinungsbil- 5. 
Die Landeszeitung (ab 5. 9. 1920 — Datum der Einstellung der Erscheinung nicht eruierbar) Wochenblatt. 6. 
Heimatland (vom 9. 4. 1927—11. 6. 1927) 2 mal wöchentlich. lasbesondere gegen Partei- und Personenkämpfe gerichtet. 7. Liechtensteinische Volkswirtschaftliche Zeitung (1932 — genaue Erschei­ nungsdauer nicht eruierbar) Liechtensteiner Freiwirtschaftliche Zeitung (vom September 1932—Dezember 1932 — genaue Daten nicht eruierbar) Wochenblatt. S. 
Liechtensteiner Heimatdienst (vom 14. 10. 1933—28. 12. 1935) Wochenblatt. Anfänglich gegen das Parteiwesen, später nationalsozialistische Tendenzen. 9. 
Der Umbruch (vom 5. 10. 1940—17. 7. 1943) Wochenblatt bis 8. 3. 1941; 2 mal wöchentlich ab 15. März 1941. Kampfblatt der Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein. 10. 
Der Liechtensteiner (vom 1. 5. 1964—7. 5. 1971) Der Liechtensteiner Wochenspiegel (vom 14. 5. 1971—10. 9. 1976) Wochenblatt. Der Christlich-sozialen Partei nahestehend. Quelle: Hieronymus Frick, Zur Geschichte des liechtensteinischen Zeitungs­ wesens, Realgymnasium Vaduz, Oktober 1964 (mit Ergänzungen). Vgl. auch Walter B. Wohlwend, Zeitungsgeschichte als Zeitgeschichte — Ein historischer Rückblick auf das Pressewesen in Liechtenstein, Referat vom 5. 3. 1981, abge­ druckt in: L. Volksblatt vom 10711-, 14-, 16., 18., 21., 22. und 24725. 4. 1981. 95
	        

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