Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

teils verwüstet, teils consumiert wird. Mit dem Fuhr- wesen werden die Leute über alle Massen belästigt ...Es kommen viele Offiziere und verlangen ohne alle Anweisung Vorspann, will sich der Bauer wei- gern oder fragt er nach der Anweisung oder Marschroute, wird er mit Schlägen dazu gezwun- gen». Mit den Fuhren gehe «es nicht besser, wenn sie am Orte der Bestimmung zu Maienfeld oder Feldkirch ankommen, so heisst es, sie müssen wei- ter z. B. nach Rankweil, Götzis, Zizers, Chur. Kann sich der Fuhrmann nicht mit einem Stück Geld los- machen, so muss er ohne Gnad fahren und zwei oder drei Tage abwesend sein, ungeachtet er nur auf einen Tag mit Futter versehen ist.» Die Entschädigungsforderung für die 858,5 Zentner Heu an die «Kosaken» wurde aufrecht er- halten. Georg Steger und Michel Burgmayer reisten nach Lindau zum Armeekommando.35 Balzers sei eine «blutarme Gemeinde, die vor vier Jahren (1795) grossenteils abgebrannt ist, die bei dem im verwichenen Frühjahr erfolgten Einfall der Franzo- sen hauptsächlich hart mitgenommen worden» und die Russen unentgeltlich verpflegen musste. Man möge «auf diese armen Leute möglichst Rück- sicht» nehmen.37 Der Bescheid lautete kaltschnäu- zig, dass es «keineswegs tunlich sei, ohne Quittun- gen Zahlungen zu leisten»! Auch in einem an Erz- herzog Karl gerichteten Schreiben vom 7. Februar 1800 wurde die Entschädigung angesprochen. Man korrespondierte, machte eine Untersuchung. Die Armee forderte Quittungen und schliesslich den «Namen des Verpflegsmeisters, der bei dieser Ab- gabe zugegen gewesen» sei, was praktisch unmög- lich war. 
HEIMKEHR Nach dem Durchmarsch durch Liechtenstein und Vorarlberg stiessen Suworows Truppen in Lindau auf die Reste der bei Zürich geschlagenen Armee von Korsakow-Rzymski, die Mitte Oktober das Schweizer Territorium geräumt hatte und über den Rhein zurückgegangen war. Die Russen zogen heim, Zar Paul I. kehrte der Koalition den Rücken. Auf dem Fleimweg erkrankte Suworow und starb am 18. Mai 1800 in St. Petersburg. 36) Ebenda, S. 133. 37) Ebenda, S. 135 f. 338
	        

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