Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

Vor ihrer Haustüre in Eschen: Regina Wanger- Goop mit Hauskatze 
In einem Unterländer Lokal: ein Gast, ein Bier, eine Zeitung, ein Stamm- platz 
ben zeigen die Menschen in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld, eine Gegenwelt zur tradierten länd- lichen Gesellschaft. Es fällt aber auf, dass im Buch deutlich mehr Männer als Frauen abgebildet sind. SUCHE NACH MARKANTEN PERSÖNLICHKEITEN Fotobücher gewinnen an Attraktion durch die Ab- bildung von markanten Gesichtern. Auch in dieser Hinsicht bietet die vorliegende Fotoreportage eine gewisse Auswahl. Abgebildete interessante Persön- lichkeiten aus dem Unterland sind zum Beispiel: Der langjährige Grenzwächter Paul Keel, Schaan- wald; «Schloss Sepple», ein 80-jähriges Schellen- berger Original; der Landwirt und Imker Ferde Frick aus Mauren; Altstoffhändler «Sepple El- kuch»; Alt-Regierungschef Gerard Batliner, sowie Rofaberg-Mesmer Alois Fehr, alle aus Eschen. Viel- leicht noch eindrucksvoller sind aber Porträts von «anonymen» Personen, wie beispielsweise von ei- nem Gast in einem Unterländer Lokal, an seinem Stammplatz sitzend (S. 86). DIE ENTSCHWINDENDE SEELE DER DÖRFER Überhaupt nicht fotografiert wurde die auch im Unterland wachsende Bürowelt. Weder scheint es Anwaltskanzleien, noch Treuhandbüros oder Bank- filialen nördlich des «Scheidgrabens» zu geben. Das fehlende Festhalten dieses Tätigkeitsbereiches in Bildern mag bedauert werden. Andererseits kor- respondiert das rasante Wachstum des Dienstleis- tungssektors auf Kosten von Landwirtschaft und Industrie mit dem seit den 1960er Jahren rapide gewachsenen Wohlstand, dessen negative Auswir- kungen wie Zersiedelung und überdimensionierter Strassenbau bereits im Textband erörtert wurden. Die «heile Welt» ist brüchig geworden, unver- wechselbare Identitäten verschwinden langsam. Darauf verweist auch Louis Jäger, der diverse Dorf- ansichten wie folgt kommentiert: «Das Dorf hat eine Seele ... Die Unterländer [haben] durch ihr Tun und Denken ihren Dörfern eine eigene Seele gege- 266
	        

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