Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

innert an den Titel, den die Wiener Historikerin Eri- ka Weinzierl vor Jahren ihrem Büchlein über die Haltung der Bevölkerung in Österreich gegenüber der Judenvernichtung gab: «Zu wenig Gerechte». Aufrechte, gerechte Stimmen gab es indes auch, sie sind in Altermatts Studie ebenfalls präsentiert. 
ANSCHRIFT DES AUTORS PD Dr. Peter Geiger Im obera Gamander 18 FL-9494 Schaan PFLICHTLEKTÜRE, AUCH FÜR LIECHTENSTEIN Altermatts Buch besticht durch Klarheit - in der Sa- che wie der Sprache -, durch Differenzierung, An- schaulichkeit und unbeirrbare Suche nach Ergrün- dung der zeitgeschichtlichen Wirklichkeit. Man staunt als Leser, was seinerzeit alles geschrieben wurde und wie selbst so klingende Namen wie Hans Urs von Balthasar oder Mario von Galli mit ambiva- lenten Äusserungen vorkommen. Das hier bespro- chene Werk darf als Pflichtlektüre für alle gelten, die sich mit der Zeitgeschichte, mit den Brennpunkten des 20. Jahrhunderts, selbst mit der Theodizee - wie kann Gott solches geschehen lassen? - befassen. Und Liechtenstein, auch katholisch, konservativ, in jenen Jahrzehnten innen und aussen bedrängt, deutschsprachig, «volksdeutsch» gefährdet, jüdi- sche Verfolgte aufnehmend? Altermatts Studie zu Katholizismus und Antisemitismus bietet einen wertvollen, vielgestaltigen Bezugsrahmen für den schwierigsten Abschnitt auch der liechtensteini- schen Zeitgeschichte und Mentalitäten: Lesend blickt man in den Spiegel. 274
	        

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