Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

Das Liechtensteinische Landesmuseum erfreute 
sich nicht zuletzt auch wegen seines wertvollen 
Ausstellungsgutes ständig zunehmender Beliebt- 
heit, so dass zu Beginn der 1980er Jahre an eine 
bauliche Erweiterung gedacht werden musste. Die- 
se sollte im Zusammenhang mit der ebenfalls 
notwendig gewordenen Einrichtung eines Land- 
tagsgebäudes und einer baulichen Erweiterung des 
Landesarchivs erfolgen. Ein hierfür vom Schweizer 
Architekten Luigi Snozzi geplantes Gesamtprojekt 
wurde jedoch in einer im März 1993 durchge- 
führten Volksabstimmung abgelehnt, womit auch 
die zwischenzeitlich prekär gewordenen Raum- 
verhältnisse des Landesmuseums nicht verbessert 
werden konnten. 
Der widrigen Umstände waren jedoch noch 
nicht genug. Das vorläufige Aus der Ausstellungen 
des Liechtensteinischen Landesmuseums kam 
1992 mit der Errichtung der Zubauten der benach- 
barten Liechtensteinischen Landesbank. An Lan: 
desmuseum und Verweserhaus entstandene Ge- 
bäudesetzungen von bis zu sieben Zentimeter 
machten die Schliessung des Landesmuseums not- 
wendig. Der Unterrichtsbetrieb der Liechtenstei- 
nischen Musikschule im Verweserhaus konnte 
noch unter schwierigen Bedingungen fortgesetzt 
werden. 
EIN NEUER ANFANG FÜR DAS LANDES- 
MUSEUM 
Im Mai 1996 hat der Landtag 26,5 Millionen 
“ranken für eine Renovation und Erweiterung 
des Liechtensteinischen Landesmuseums geneh- 
migt. Am bisherigen Standort sollte das Landes- 
Museum Nun SO rasch wie möglich seinen Aus- 
stellungsbetrieb im Gebäude des Landesmuseums, 
im benachbarten Verweserhaus sowie in einem 
irweiterungsbau wieder aufnehmen können. Ne- 
ben landeskundlichen und landesgeschichtlichen 
Dauerausstellungen von prähistorischer Zeit bis 
in die Gegenwart sollen nun auch naturkundliches 
Ausstellungsgut in einer Dauerausstellung gezeigt 
und Wechselausstellungen durchgeführt werden 
können. Medien- und Schulungsräume, eine Cafe- 
teria sowie Ausstellungswerkstätten, Kulturgüter- 
schutzräume und Büros für die Museumsleitung 
waren ebenfalls einzuplanen. 
Im Oktober 1997 wurde ein europaweit aus- 
geschriebener Architekturwettbewerb eingeleitet. 
«Die Wiederherstellung der Bauten und die Wie- 
dereinrichtung des Museumsbetriebes ist vordring- 
ich. Nach sorgfältiger Abwägung der politischen, 
kulturellen und fachlichen Aspekte hat der Landtag 
entschieden, diese beiden Bauten zu sanieren und 
mit einem hangseitigen Erweiterungsbau zu ergän- 
zen. Mit dem vorliegenden Architekturwettbewerb 
soll der bestgeeignete Projektvorschlag und Ar- 
chitekt für die rasche Realisierung dieses Bau- 
vorhabens ermittelt werden. Mit den bisherigen 
Vorarbeiten sind die Finanzierung mit Gesamtanla- 
gekosten von 26,5 Millionen Franken sowie die 
eigentums- wie planungsrechtlichen Voraussetzun- 
gen definitiv gesichert»', heisst es im Wettbewerbs- 
programm. Die Zielsetzung wird wie folgt um- 
schrieben: «Der Wettbewerb soll in Projekten 
aufzeigen, wie eine historische Bausubstanz zeit- 
gemäss und substanziell schonend adaptiert, reno- 
viert und erweitert werden kann. Es ist im wei- 
teren aufzuzeigen, wie in grundsätzlicher Beach- 
tung der ortsplanerischen Grundlagen der Zen- 
ırumsplanung Vaduz der planerische Spielraum für 
die künftige bauliche Entwicklung im Bereich des
	        

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