Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM 
LIECHTENSTEIN 1998 
«Meierhof Gamandra» samt den dazugehörenden 
Grundstücken um 15000 Gulden an die «Genoss 
Schaan». 1941 schliesslich erwarb die Familie von 
Halem das Anwesen «Im Gamander». Nun bietet 
die Familie den Hof zum Verkauf an. 
- Aus Gründen der Landschafts- und Ortsbild-Er- 
haltung ist es wichtig, dass das Anwesen «Gaman- 
derhof» mit dem heutigen Umschwung erhalten 
oleibt. Da bei einem Verkauf dieses Objektes an Pri- 
vate eine Parzellierung und Überbauung sehr 
wahrscheinlich ist, sollte die öffentliche Hand die- 
ses Objekt erwerben. Dabei geht es nicht in erster 
Linie um einen «vorsorglichen Landerwerb», son- 
dern um die Erhaltung und Sicherung eines histo- 
risch wichtigen Objektes. 
- Darüber hinaus ist der Erwerb dieses Gutshofes 
durch die öffentliche Hand aber auch ein Zeugnis 
‘ür kulturell und historisch verantwortungsbewuss- 
ies Denken und Handeln des Staates und der Ge- 
meinde Schaan. Ausserdem hätte - bei einem Er 
werb durch das Land Liechtenstein —- der Staat ein 
äusserst repräsentatives Anwesen für vielseitige 
Verwendungen zur Verfügung. 
GEPLANTE AKTIVITÄTEN FÜR DAS 100-JAHR- 
JUBILÄUM 
ım Februar 2001 darf der Historische Verein auf 
die ersten 100 Jahre seiner Existenz zurück- 
blicken. An der Mitgliederversammlung wurde die 
Frage nach den geplanten Aktivitäten zum Vereins- 
jubiläum gestellt. Der Vereinsvorsitzende erklärte, 
der Vorstand habe sich diesbezüglich bereits Ge- 
danken gemacht. Ideen seien vorhanden, zum Bei- 
spiel die Erstellung einer Vereinsgeschichte, die 
Aufnahme der Jahrbücher auf CD-Rom, die Erstel- 
‚ung eines Gesamtregisters für die erschienenen 
Jahrbücher sowie die Durchführung verschiedener 
Veranstaltungen. Zuerst gelte es aber, die finan- 
zielle Seite zu klären, bevor mit der konkreten Pla 
ıung einzelner Projekte begonnen werden könne. 
Anregungen und Ideen für weitere Aktivitäten wür 
den vom Vorstand gerne entgegengenommen. 
DANK UND AUSBLICK AUF DAS KOMMENDE 
VEREINSJAHR 
Abschliessend gab der Vorsitzende Rupert Quade- 
rer einen Ausblick auf die Arbeitsschwerpunkte 
des Historischen Vereins für das kommende Ver- 
einsjahr. Im Zentrum der Bemühungen stehe die 
Herausgabe des Jahrbuches Band 96, die Planung 
ınd Durchführung von Exkursionen, die Vorberei- 
‚ung des Vereinsjubiläums sowie die Klärung von 
vereinseigenen Strukturfragen. Rupert Quaderer 
verdankte schliesslich die finanzielle Unterstützung 
des Vereins durch die Regierung und den Landtag 
sowie weitere Unterstützungsbeitrage durch die 
Gemeinden sowie private Gönnerinnen und Gön- 
ner. Seinen Dank richtete er an die verschiedenen 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den vom Ver- 
3in getragenen Projekten und Publikationen. Eben- 
so bedankte er sich bei den Vorstandsmitgliedern 
für die angenehme und vertrauensvolle Zusam- 
menarbeit. Ein weiteres Dankeschön richtete er an 
alle Mitglieder für ihre Vereinstreue sowie an alle 
Anwesenden für ihr Kommen 
ÖFFENTLICHER VORTRAG 
Nach ein paar einleitenden Worten von Rupert 
Quaderer zur Bedeutung des Revolutionsjahres 
1848 für Liechtenstein, deren man sich aus seiner 
Sicht zu wenig bewusst sei, referierte Professorin 
Brigitte Mazohl-Wallnig von der Universität Inns- 
bruck über die Revolution von 1848 in Europa un- 
‚er besonderer Berücksichtigung der Ereignisse im 
Fürstentum Liechtenstein. Sie ging in ihrem Vor- 
trag ausführlich auf die Vorkommnisse in Frank- 
reich, Deutschland und Österreich ein und zeigte 
zudem auf, wie der revolutionäre Funken auf 
Liechtenstein hinübersprang. Auch wenn letztlich 
die unmittelbaren Auswirkungen dieser Ereignisse 
nicht so gross gewesen und in allen Ländern schon 
bald die vorrevolutionären Verhältnisse (vorüber- 
gehend) wieder hergestellt worden seien, so dürf- 
ten doch die mittel- und langfristigen Folgen für 
den Demokratisierungsprozess in diesen Ländern 
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