Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

REZENSIONEN / BAU- UND KUNSTDENKMÄLER 
[M FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 
Bau- und Kunstdenkmäler im 
Fürstentum Liechtenstein 
«BILDBAND MIT TEXT» 
Die Darstellung vergangener Kulturbestände im 
liechtensteinischen Talraum begleitet dessen Zer- 
siedelung und Neubebauung wie ein Schatten. 
Mittlerweile sind Denkmalschutz und Baudoku- 
mentation zu Staatsaufgaben mit identitätsverge- 
wissernder Funktion geworden. Der vorliegenden 
Publikation ist es um die Identität, die «Seele» von 
3au- und Kunstdenkmälern zu tun. Deren einfühl- 
same wie verständige Bewahrung, als Zeit- und 
Stildokument, ist mit ein praktisches Anliegen des 
Autors Anton Wilhelm. Wie aber kann ein über 
Jahrhunderte geprägter Kulturraum zwischen zwei 
Buchdeckel gefasst werden? Bereits der Buchtitel 
nimmt Abstand von einer umfassenden Darstellung 
des interessierenden Bestandes. Denkmäler «im 
Fürstentum Liechtenstein» meint hier ausgewählte 
Bau- und Kunstzeugnisse, im Lande lokalisierbar, 
aber über dessen Grenzen hinausweisend. Zudem 
haben sich Autor und Verlag für eine im Text eher 
komprimierte, im Bildaufbau dafür grosszügige 
Buchaufmachung entschieden. Der Kunsthistoriker 
Anton Wilhelm kann für den Textteil auf eine um: 
fangreiche Literatur, darunter einige jüngere Bau- 
lokumentationen sowie eigene Arbeiten zurück- 
greifen. Die Publikation ist kein Forschungsbeitrag, 
sondern illustrierter Wissenstransfer für eine er- 
K«lärtermassen weiter gezogene Leserschaft. Die 
Mehrzahl der im Buch gezeigten Denkmal-Porträts 
wurde vom spanischen Fotografen Ignacio Marti- 
ıez Suärez eigens für die Publikation erstellt. Dies 
oringt einen malerischen Zug in die Betrachtung, 
ımso mehr als Wilhelm den Akzent auf die vorin- 
dustrielle Vergangenheit, die «Alte Bau- und Wohn- 
<ultur» legt. 
ANTON WILHELM: BAU- 
UND KUNSTDENKMÄLER 
[IM FÜRSTENTUM 
LIECHTENSTEIN 
Dieth-Kulturverlag, 
Lauterach, 1997. 
263 Seiten, CHF 98.- 
ISBN 3-901 362-05-0 
ÄLTERE UND JÜNGERE DENKMÄLER 
Die im Buch starke Präsenz bäuerlicher Wohn- und 
Wirtschaftsgebäude ist gegenüber ähnlich pitto- 
cesken Liechtenstein-Bildbänden allerdings ein Ge- 
winn. Das agrarische Liechtenstein ist hier nicht 
einfach die reizvolle Beigabe zu Landesimpres-
	        

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