ZUR BAUGESCHICHTE DES HOTELS LÖWEN - EINER
JAHRHUNDERTEALTEN TAVERNE / PETER ALBERTIN
32 und 35 je mit umlaufenden, schlichten Stuck-
profilen und ebensolchen Wandfriesen und Wand-
xehlen bereichert, in Raum 35 zudem mit zwei
Deckenspiegeln, jedoch frei von Ornamenten. Da-
bei glichen die Stuckprofil-Querschnitte jenen der
Türrahmen. Nebst der klaren Raumstruktur galt
die Aufmerksamkeit der Bauherrschaft besonders
der schmucken Ausführung der Türen in beidseits
zeittypisch profilierten Rahmen, angeschlagen an
ziervoll gedrehten Fischbändern (Plan 15). Sämt-
liche Bodenbeläge, Wandputze und Deckenverklei-
dungen sind der Renovation von 1987 zum Ovfer
gefallen.
Dachgeschoss und Dachstuhl wurden 1786 ein-
heitlich als Walmdach neu aufgesetzt, konzipiert
als Estrichraum für Lagerhaltung. Eine Lukarne
mit Aufzugladen über der strassenseitigen Nord-
astfassade ermöglicht die Beschickung mit Waren
direkt ab Fuhrwerk von der Strasse her.
Der Dachstuhl ist aus handgehauenem Nadel-
nolz sorgfältig in liegender Konstruktion gezim-
mert, mit aufgelegtem Sparrendach ohne First-
pfette — so ergibt der in einer Art Sprengwerk ab-
gebundene Stuhl einen stützenfreien Grossraum
\bb. 32: 1. Obergeschoss,
ıaum 26, Nordostwand;
zrau bemaltes Sichtfach-
verk, im Feld rot auf-
semalt oben: «1772 FR»
wohl für Ferdinand
zAheinberger), unten:
„1773 .»
Abb. 33: Das 2. Oberge-
schoss von 1786 d mit
Quer- und Längsgang,
-echts hinten der Saal 35
3innenwände in rein
statischem, verputztem
Cachwerk; nach dem
Antputzen 1987, von
Nesten gesehen