ZUR BAUGESCHICHTE DES HOTELS LÖWEN - EINER
JAHRHUNDERTEALTEN TAVERNE / PETER ALBERTIN
malerei auf der Nordostwand des Raumes 26 mit
den Buchstaben FR (Ferdinand Rheinberger?) und
den Jahrzahlen 7772 und 77753, sowie weiterer,
aicht mehr lesbarer Zeichen (Abb. 32). Überliefert
ist der Liegenschaftenverkauf des Joseph Ferdi-
nand Rheinberger 1786 an seinen Sohn Johann
Rheinberger.
1760/70 Joseph Ferdinand Leon Rheinberger
1734-1814)
Ortsrichter und 1765-1785 Löwenwirt
m 1. Susanna Wachter
D 2. (1786) Franziska Seger, verwit-
wete Engelwirtin, und zog in den
«Engel».
Ferdinands Vater Adam Rheinberger
war 1732-1738 Adlerwirt.
Johann Rheinberger (1763-1815),
Ferdinands Sohn
Richter und bisher als Pächter Wirt
und Zolleinnehmer im «Adler»
@ 1. Josepha Wolfinger
2. Crescenz Steger
© 3. Barbara Nell, von Feldkirch,
übernahm von seinem Vater den
«Löwen» und erweiterte den Gasthof
1786 zu dessen heutigem Volumen
und architektonischen Habitus;
verpachtete er den Gasthof an Johann
Jakob Lerch,
an Peter Matt und schliesslich an sei-
nen Schwager Franz Joseph Wolfinger
aus Balzers:
derweil nahm Johann Rheinberger wiederum die
herrschaftliche Taverne und Zolleinnehmerei zum
Adler in Pacht, ging auf grössere Geschäftsreisen
und wurde vermögend.
1807 kaufte er vom Kanton St. Gallen den in
Vaduz und Mauren gelegenen, säkularisierten
Besitz des Klosters St. Johann im Thurtal und wur-
de mit dem Roten Haus samt Torkel und Abtswin-
gert in Vaduz, sowie der Mühle, der Gipsmühle und
der Hammerschmiede im Möliholz der wohlha-
bendste Grundbesitzer in Vaduz.
1816
je hälftig Joseph und Alois Rhein-
berger, laut Verlassenschaftsurkunde
vom 4. März 1816;
Wirt: Anton Rheinberger (1801-1846)
(aus erster Ehe des Johann),
Advocatus und Löwenwirt
& 1832 Crescenz Schlegel von Triesen-
berg, die Witwe seines 24-jährig ver-
storbenen Bruders Alois.
Anton und Alois starben an Tuberkulose; Alois war
Gerber und führte für kurze Zeit den Löwen; Anton
hinterliess fünf Kinder: Heinrich, Theresia, Alois.
Anna, Johann Anton. Theresia (1834-1901) heira:
tete den Hauptmann und Landestechniker Peter
Rheinberger, ihr viertes Kind Egon (1870-1936)
erlangte als Architekt und Künstler hohes Anse-
hen.“ Anna heiratete Ferdinand Nigg, sie wurden
die Eltern des Künstlers Ferdinand Nigg. Johann
Anton blieb ledig; Heinrich starb in Amerika.
13) Frommelt, Hansjörg und Albertin, Peter: Mittelalterliches Bauen
und Wohnen. In: «1342» —- Zeugen des späten Mittelalters. Vaduz,
1992. Zudem Frommelt, Hansjörg: Baugeschichtliche Untersuchung
zu Hintergasse 14 und Albertin, Peter: Baugeschichtliche Unter-
suchungen zu Mitteldorf 16, 22/24, 25/27, 28/30, Hintergasse 35/37
!publiziert im JB1 91), Fürst-Franz-Josef-Strasse 99 und 98/100.
Alle im Landesbauamt und LLA.
14) LNB: Flurnamen der Gemeinde Vaduz. HVFL, 1990.
15) Burmeister, Karl Heinz: Geschichte der Stadt Feldkirch. Kultur
geschichte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen, 1985. (Bodensee-Bibliothek Bd. 32).
16) Büchel, Johann Baptist: Geschichte der Pfarrei Triesen. In: JBL.
3d. 2 (1902), S. 35-37.
17} Wie Anm. 6, 5. 63.
18) Wie Anm. 15.
19) LLA, Rentamtsrechnungen.
20) FamARh.
21) Stammbaum im FamARh.,
22) Wilhelm, Anton: Egon Rheinberger, Leben und Werk: In: JBL.
Bd. 84 (1984).