Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

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„d Alt St. Zohanır und Anzeigeblatt von Sargans 
«Am Mittwochabend 
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J. Juni 1944 
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Diele Nummer umfakht 8 Seiten 
Der Nationalrat bejakte ih aud in feiner 
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cHäftsbericht 1943, während der Ständerat einige 
veitere Vollmacdhtenbe/HLülle genehmigte. 
Die zum Tode verurteilten LQandesverräter 
Roos und Quaderer find am Mittwod:» 
ıbend hingerichtet worden. 
Der gejamte Eijenbahnverfehr auf der Mont 
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Schrämli habe sich, erinnerte sich Zollikofer, auf 
dem Hinrichtungsplatz nicht gesträubt, andere 
dagegen, so überliefert Meienberg Zollikofers bei- 
läufige Bemerkung, 
«hätten geschrien und getobt in ihren letzten Mo- 
menten, Q. und R. zum Beispiel». 
«Q. und R.» - das waren Quaderer und Roos, deren 
Erschiessung Zollikofer als Verteidiger ebenfalls 
von Amtes wegen mitansehen musste. Sie nahmen 
ihr verschuldetes Schicksal nicht an, sie wollten 
‚eben, Verzweiflung brach angesichts des Todes 
durch. 
Die Leiche jedes Hingerichteten wurde an- 
schliessend auf dem Platz in den wegen des Blutes 
mit Sägemehl ausgestreuten Sarg gelegt, dieser 
wurde vernagelt. 
An jenem Mittwoch, 7. Juni 1944, dem Tag der 
Hinrichtung von Quaderer und Roos, war es kalt 
gewesen, wie den damaligen Zeitungen zu entneh- 
men ist, in den Bergen war Schnee gefallen. In der 
Nacht auf Donnerstag regnete es, es war Fronleich- 
ı1am, die Dreischwestern trugen «weissen Flor» 
Der Feldgeistliche teilte Quaderers Tod dem 
Schaaner Pfarrer Tschuor mit. Dieser musste die 
Nachricht der Mutter und der Schwester überbrin- 
gen. Sie verwanden sie zeitlebens kaum. Sie wa- 
ren, des Sohnes und Bruders beraubt, schuldlos 
mit bestraft. 
Die Angehörigen konnten den Toten am Wohn- 
ader Heimatort begraben lassen oder aber auch die 
Bestattung den Hinrichtungsbehörden überlassen. 
Alfred Quaderer ist weder an seinem Heimatort 
schaan, wo Mutter und Schwester nun wohnten, 
ıoch an seinem Wohnort Zug beerdigt. Er wurde 
zielmehr - wie die Recherchen beim Zivilstandsamt 
ler Stadt Zürich ergeben - in Zürich begraben, auf 
lem Friedhof Sihlfeld, Grab Nr. 95, gewiss eilig und 
still. Aus dem Umstand, dass die entsprechende 
Mitteilung durch das Armeekommando, Abteilung 
(ür Sanität, ans Zivilstandsamt Zürich erfolgte (am 
15. Juni 1944), darf man schliessen, dass die Be- 
stattung von der Armee veranlasst wurde, wenn 
auch im Einvernehmen mit der Mutter Anna Qua- 
Jlerer geb. Rüegg, die selber aus Zürich stammte. 
Sie und die Verwandten wünschten wohl Aufsehen 
in Schaan wie in Zug zu vermeiden.
	        

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