Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (96)

«... PFLANZT GÄRTEN AN UND ESST IHRE FRUCHT ...» ULRIKE MAYR BOTANISCHE BESTIMMUNGEN DER BIRNENFUNDE MARLU KÜHN Bei den verkohlten Pflanzenresten handelt es sich um ganze Früchte und Fruchtfragmente von Wild- oder 
Kulturbirnen (Pyrus pyraster Burgsd. oder Pyrus communis L.). Ausschlaggebend für diese Bestimmung sind die mehr oder weniger deutliche «Birnenform» sowie der flache Boden des Kelchan- satzes am oberen Ende der Frucht. Der Kelchansatz der Birne ist stärker verholzt als jener des Apfels und erhält sich aus diesem Grund besser. Da sich die Grösse der gefundenen Birnen nicht markant von derjenigen heutiger Wildbirnen unterscheidet, lässt sich nicht eindeutig festlegen, ob es sich bei den 
Funden um Früchte von kultivierten oder wilden Bäumen handelt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind die Birnen von der «Unteren Burg» als kleine Früchte einer Kulturbirne anzusprechen.16 In Probe Inv. Nr. R 0816/0007 befinden sich 15 ganze Früchte, 30 Bruchstücke, 37 kleine Frucht- fleisch-Fragmente sowie zwölf Samen. Neun Birnen sind so gut erhalten, dass sie vermessen werden konnten (Breite und Länge in cm). Probe Inv. Nr. R 0816/0008 enthält 16 ganze Exemplare, 48 Bruch- stücke, 55 Fruchtfleisch-Fragmente, 15 Samen und ein Bruchstück eines Fruchtstieles. Es konnten 14 16) Alle vorhandenen Messwerte der Birnenfrüchte lassen sich beiliegender Tabelle entnehmen. Messwerte in cm: Minimum (Durchschnitt) Maximum Zustand Breite Anzahl 23 Schellenberg «Untere Burg», FL Oberwinterthur Mörsburgstr. 23, ZH Balzers Amtshaus, FL Balzers Fürstenstrasse, FL Rezente Früchte 
verkohlt 1.86 (2.269) 2.7 verkohlt 1.325 (1.809) 2.65 verkohlt verkohlt 
1.4 (1.575) 1.8 1.5 unverkohlt 1.77 (2.181) 2.48 
Länge* Anzahl Bearbeiterin 1.8 (2.248) 2.74 1.31 (1.803) 2.34 1.25 (1.387) 1.5 20 1.57(1.903) 2.33 
23 Kühn, Labor für Archäobotanik, Basel 9 Kühn & Akeret, Labor für Archäo- botanik, Basel 4 Petrucci-Bavaud, Labor für Archäo- botanik, Basel ? Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon 20 * mit «Länge» ist die Messstrecke zwischen Stielansatz an der Frucht und dem Kelch bezeichnet Birnenfunde (Pyrus pyra- ster/communis) aus dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz. Vergleichende Tabelle 259
	        

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