Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (96)

Abb. 26: Haus Nr. 5, Üenaboda, Triesenberg Abb. 27: Haus oberhalb von Lavadina BAULICHE MERKMALE MATERIALISIERUNG 
KONSTRUKTION UND Sowohl die Walser als auch die romanischen Bevöl- kerungsteile errichteten im Alpenraum Häuser aus Holz in Blockbauweise. Bei dieser Konstruktionsform liegen die Balken horizontal und werden an den Enden überkreuzt. Durch Einschnitte oben und unten etwa 30 cm vor Balkenende entsteht eine feste Verbindung, die noch durch Holzzapfen verstärkt wird, die in grös- seren Abständen die aufeinanderliegenden Balken verbinden. Die vorstehenden Balkenköpfe heissen «Gwett». Um Spalten zwischen den Balken abzu- dichten und besser zu isolieren, hat man die vier- kantigen Balken an der Ober- und Unterseite leicht ausgehöhlt und mit Moos gefüllt. Durch das Ge- wicht der Balken werden diese «Miesscheita» zu- sammengepresst und lassen keine Zugluft mehr eindringen. In der Ostschweiz und in Liechten- stein spricht man dabei von «gestrickten» Häusern, wenn viereckige Kanthölzer verwendet werden, bei Rundlingen spricht man von «aufgetrölten» Häu- sern, da die Rundhölzer beim Bau über eine schie- fe Ebene nach oben gerollt wurden. Solche aufge- trölte Bauten finden wir in Triesenberg nur mehr bei Wirtschaftsbauten wie Ställen oder Alphütten, im Prättigau und Davos zum Beispiel existieren heute noch solche Wohnbauten. Die aus der Wand herausragenden Gwettköpfe werden oft mit senk- rechten Brettern verkleidet, manchmal nur beim Wohngeschoss (z. B. Haus Nr. 48). 236
	        

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