Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (96)

SIEDLUNGS- UND BAUFORMEN DER LIECHTEN- STEINER WALSER / THOMAS ZWIEFELHOFER bei Abbildung 18 in Ziffer d als Entstehung aus Feuer- und Schlafhaus gesehen haben, kann auch ohne dieses Zusammenwachsen aus ursprüngli- cher Getrenntheit schon früher vorkommen, wie Abbildung 15 beweist. Die weitere Entwicklung zeigt (Abb. 22), wie dem einst zweiräumigen Geschoss zuerst bei der Küche ein Vorraum, bei den Waisern «Vorhus» ge- nannt, abgerungen wurde (8a), oder der Stube eine Nebenstube hinzugefügt wurde (9d), die auch als Schlafkammer diente, solange das Gebäude noch einstöckig war. Die Kombination dieser beiden Ty- pen ergab den Typus 10a, eine weitere Verfeine- rung den Typus IIa, dem im Vorraum eine Vorrats- kammer eingefügt wurde. Abb. 19 und 21 zeigen die Entwicklungsstufe 9d, in Triesenberg zum Bei- spiel mit Haus Nr. 19 (altes Heimatmuseum) vertre- ten (Abb. 33), Abbildung 20 die Stufe IIa, die wir beim auf S. 242 f. näher erläuterten Haus Nr. 48 in Triesenberg wiederfinden werden. Nebst diesen re- gulären Fällen hat es natürlich auch in Triesenberg etliche Ausnahmen, die nicht in dieses Schema passen. So steht auf Parsüla, schräg unterhalb von Gnalp, ein Bauernhaus (Abb. 23), dessen heutiger Zustand eine Mischung aus Wohn- und Wirt- schaftsbau ist. Die genauere Untersuchung dieses Typus würde im Rahmen dieser Arbeit aber zu weit führen. Ähnliches ist bei einem Bau abseits des Weilers Lavadina festzustellen, dessen äussere Struktur auf Abb. 19: Erdgeschoss eines der ältesten Häuser Liechtensteins, Haus Nr. 12 in Schellenberg, zirka 1520 Abb. 20: Erdgeschoss eines Hauses in Tavetsch Abb. 21: Erdgeschoss eines Hauses in Lauerz 233
	        

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