Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (96)

mutlich nicht direkt das Wallis, sie sind vielmehr ein weitergewanderter Teil der sogenannten «Da- voser Gruppe», die sich dort wenige Jahre zuvor, aus dem Wallis kommend, niedergelassen hatten. 1355: Erste urkundliche Erwähnung der «Walser im Malbun». Kopie (1625) dieser Urkunde noch vorhanden. 1371: Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans zu Vaduz gibt einigen «Wallisern von Triesenberg» die Alpen Guschg und Guschgfiel als Erblehen. 1465: Erste urkundliche Erwähnung der kleinen Kirche auf Masescha (Abb. 3), wo die Walserbe- siedlung auf Triesenberg den ersten dichteren Schwerpunkt bildet. 1497: Freiherr Ludwig von Brandis schlichtet einen Streit zwischen den Triesnern und den Walli- sern am Berg wegen gemeinsam benützten Wei- den. Genaue Marken werden gezogen. Abb. 4: Die erste Pfarrkir- che aufÜenaboda, 1767 
1513: Die Walser verlieren ihre Steuerfreiheit (Lan- dessteuer). 1562: Graf Alwig von Sulz schlichtet einen Streit der Triesenberger unter sich wegen der Benützung der Alpen und erlässt auf deren Ansuchen eine «Alpordnung». Um 1600 hat Triesenberg eine Einwohnerschaft von zirka 600 Personen und ist damit die bevölke- rungsreichste Gemeinde des Oberlandes. 1618: Die Walser verlieren den letzten Teil ihrer bevorzugten Rechtsstellung, die sog. «Freizügigkeit ausser Landes» (d. h. das Land ohne Bezahlung ei- ner Wegzugsgebühr verlassen zu können). 1700: Gemäss einer Haushaltszählung hat es in Triesenberg 120, in Triesen 122 Haushalte. 1767: Fürst Wenzel von Liechtenstein lässt den Waisern eine Pfarrkirche und ein Pfarrhaus auf Üenaboda bauen (Abb. 4). Damit ist ein neuer Sied- lungsschwerpunkt gesetzt. 1784: Triesenberg ist mit einer Einwohnerzahl von 603 immer noch die grösste Gemeinde des Ober- landes. Im Vergleich dazu zählen Schaan 499 und Triesen 426 Einwohner. 1813: Bau des ersten Schulhauses. 1864 bis 1867: Erschliessung Triesenbergs mit ei- ner schmalen Fahrstrasse,4 von Vaduz, via Meier- hof, Üenaboda, Lavadina, Kulm nach Steg. Bau des Kulmtunnels (48 m, verbindet das Rheintal mit dem Saminatal). 1868: Triesenberg ist bevölkerungsmässig nur noch die zweitgrösste Gemeinde des Oberlandes. Die Zahlen im Einzelnen: Triesenberg 960, Triesen 821, Schaan 899, Vaduz 845, Balzers 1073, Plan- ken 110 (Liechtenstein total 7504). 1872: Bau einer zweiten Verbindungsstrasse von Vaduz über Fromahus und Rotaboda nach Gnalp. Um 1875: Erste Anfänge des Kur- und Ausflugtou- rismus nach Triesenberg. 216
	        

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