Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

Volksblatt) und Radio Gonzen machten in täglichen Rubriken auf die Vortragsreihe, die thematisch auch regional von Interesse war, aufmerksam. Prof. Sablonier hielt am Dienstag, den 28. März 1995 einen Einführungsvortrag zu wissenschaftli- chen und methodischen Fragen der zeitgenössi- schen Geschichtsforschung im Bereich des Mittelal- ters, wobei die «Region» Liechtenstein speziell ge- würdigt wurde. Der Vortrag stiess, wie das Erschei- nen des zahlreichen Publikums und insbesondere die Reaktionen der nächsten Tage zeigten, auf grosses und nachhaltiges Interesse. Die Vortragsreihe wurde im übrigen von nach- stehenden Referenten und Referentinnen bestrit- ten: - Mathias Bugg Der Rhein als Verbindung und Trennung. Entwick- lung der Grenzlinie im Gebiet zwischen Balzers- Wartau und Bendern-Haag im 15. und 16. Jahr- hundert. - Reto Schläpfer Der Rhein und die Rheinauen im 15. und. 16. Jahr- hundert. - Fabian Frommelt Das Dorf in der spätmittelalterlichen Grafschaft Vaduz. Bemerkungen zu dessen Organisation an- hand des Dorfes Triesen. - Doris Klee Gross Die Pfarrei Bendern an der Wende zur frühen Neu- zeit. Eine Landpfarrei im Spannungsfeld herr- schaftlicher und kommunaler Interessen. - Dominik Schatzmann Die Rodordnung von 1499. Das Transportwesen im Mittelalter im Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein. - Jacqueline Heibei Die Landammänner der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz im 15. und 16. Jahrhun- dert. - Fritz Rigendinger Raubritter. Private Gewalt im 14. und 15. Jahrhun- dert. - Michael Hess «Missheilung und stöss von wunne und waiden, im wald, in holtz und in velde wegen». Mittel-alterliche 
Wald- und Holznutzung im Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein. - Christoph Tschanz «... und ob aber dero vijch och in die bemelt alpelin giengen ...». Spätmittelalterliehe Weidewirtschaft im Gebiet von Liechtenstein im Wandel. - Bruno Wickli Die Walser am Triesenberg 1300-1600. Wirt- schaftsform und Wirtschaftsentwicklung. Der Zuhöreraufmarsch kann als sehr gut bezeich- net werden. Diese Beobachtung kann verschieden interpretiert werden: Zum einen findet die Ge- schichte des Mittelalters generell Zuspruch, zum anderen waren die angebotenen Themen von In- teresse und haben in gewisser Hinsicht aktuellen Bezug, zum dritten muss es eine Aufforderung sein, sich vermehrt mittelalterlich-früh neuzeit- lichen Themen zu widmen. Die Besucherzahl aus der benachbarten Schweiz ist ausserdem ein Fin- gerzeig, dass solche Themen die heutigen Grenzen sprengen und vielfach aus überlokaler, regionaler und überregionaler Perspektive zu betrachten sind. Aufgrund ihrer Qualität und auch aufgrund der Nachfrage werden die Beiträge gegenwärtig inhalt- lich und redaktionell für eine Drucklegung vorbe- reitet (Claudius Gurt, Arthur Brunhart). Der Redak- tion des Historischen Lexikons war es jedoch ein Anliegen, dass die Seminarerträge möglichst rasch ein Publikum erreichen: Fabian Frommelt konnte seine Arbeit über das «Dorf im Mittelalter» zusam- menfassend im Informationsblatt der Gemeinde Triesen veröffentlichen, Mathias Bugg publizierte eine Kurzfassung seiner Arbeit in den im Dezem- ber 1995 erschienenen Balzner Neujahrsblättern 1996, und Reto Schläpfer konnte seine Erträge 1995 in ein gegenwärtig in der Planung befind- liches hydrologisch-fischökologisches Projekt (Lei- tung: Gewässerschutzamt Vaduz, Theo Kindle, in Zusammenarbeit mit der Hydrologischen Abteilung des Instituts für Bodenkultur, Wien) einbringen. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich allen Se- minarteilnehmern und -teilnehmerinnen, insbeson- dere aber Prof. Roger Sablonier, Frau Fiorella Meyer und Herrn Claudius Gurt, sehr herzlich danken. 316
	        

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