HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 1995 Liechtensteiner Namenbuch: Tätigkeitsbericht 1995 EINLEITUNG Das Projekt Liechtensteiner Namenbuch hat wie gewohnt an dieser Stelle über das verflossene Ar- beitsjahr Rechenschaft abzulegen. Ich tue dies im Bewusstsein, dass wir wieder ein gutes Wegstück hin zur Verwirklichung des Ortsnamenbuches be- wältigt haben; gleichzeitig wird aber auch die Sor- ge fühlbar, ob wir das uns auferlegte Planziel (re- daktioneller Abschluss bis Ende 1996) werden pro- blemlos erfüllen können. PERSONAL Die Herren lic. phil. Anton Banzer und Herbert Hü- be arbeiteten beide weiterhin zu 100%. Sie waren hauptsächlich beschäftigt mit der Deutung von Na- men deutscher Herkunft im Materialteil. Weiter hatten sie neue historische Exzerpte (nunmehr die letzten) einzutippen und zu kontrollieren. In ver- schiedener Weise haben sie das Namenbuch in der Öffentlichkeit, bei Behörden und an wissenschaft- lichen Anlässen vertreten. Herr Claudius Gurt, unser Archivbearbeiter, hat auf Mitte Juli seine langjährige Mitarbeit an unse- rem Werk beendet. Seit März 1987 hatte er im Rahmen einer 40%-Stelle in unserem Forschungs- unternehmens mitgearbeitet. Dabei hat er dem Werk in der ihm eigenen akribischen Arbeitsweise die unentbehrlichen historischen Belegformen be- reitgestellt. Wir danken dem fachlich qualifizierten Historiker für seine zuverlässige Mitarbeit. STAND DER ARBEITEN SAMMELDATENBANKEN: BEARBEITUNG DER EINGEGEBENEN DATEN, NEUEINGABEN Grundsätzlich sind die Bestände aller Sammel- datenbanken aus unserer Sicht vollständig bear- beitet, mit Ausnahme der Datenbank 0N4 (Volks- etymologie).
ON1-Material (gemeindeweise aufgelistete heu- tige Flurnamen): Diese Datenbank kann bei Bedarf während der Deutungsarbeit im Materialteil wei- terhin redaktionell modifiziert werden. ON2-Material (Archivbelege): Die letzte Liefe- rung von historischem Belegmaterial erfolgte im September. Damit ist die Belegsammlung abge- schlossen; die Beleglisten werden überblickbar. Er- geben sich da und dort übervolle Listen, können diese nun ausgelichtet werden. ON3-Material (namenkundliche Sekundärlitera- tur): Auch hier sind redaktionelle Eingriffe weiter möglich, indem etwa redundante Informationen unterdrückt werden können. ON4-Material (volkstümliche Deutungsanschau- ungen und -Überlieferungen): Hier werden wir uns darauf beschränken müssen, in uns besonders in- teressierenden Fällen punktweise nachzufragen. RESULTATDATENBANKEN In den Datenbanken Lexikon und Material spiegeln sich die beiden vorgesehenen Hauptteile des Na- menbuches: Lexikonteil (das in den Namen vor- kommende Wortgut, alphabetisch geordnet) und Materialteil (Namenlisten nach Gemeinden, mit hi- storischen Beleglisten und Deutungen versehen). Lexikonteil: Infolge der sich sehr in die Länge ziehenden entsprechenden EDV-Programmierung konnte das Lexikon nicht entsprechend dem Ar- beitsstand und unseren dringenden Bedürfnissen reorganisiert werden. So wurde einstweilen im Ma- terialteil weitergearbeitet, und die dort sich erge- benden Informationszuflüsse zum Lexikonteil muss- ten hier nun ad hoc manuell verarbeitet werden, was freilich den Datenbestand sehr inhomogen und unübersichtlich machte. Wir nahmen solche erzwungenen Einschränkungen unserer Bewe- gungsfreiheit nicht gerne auf uns, da sie den Überblick über die Materialien hemmen und das Vorankommen verzögern, was sich in der Schluss- phase als bedeutender Stressfaktor erweist. Am Jahresende warten wir weiterhin auf die Lieferung der aktualisierten Datenbank Lexikon. 305