Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

Die Vedute definiert Andrea Fischbach folgender- massen: «Bei einer Vedute handelt es sich um eine sachlich treue Ansicht einer Stadt oder Land- schaft»11 - wir ergänzen Burg beziehungsweise Schloss - und verweist darauf, dass die Vedute als wichtige historische Hilfsquelle die schriftlichen und mündlichen Überlieferungen ergänzen kann. Wir werden das Hohenemserbild also sowohl auf die abgebildete Architektur, das Schloss Vaduz, wie auf die dargestellte Person, Franz Wilhelm I. von Hohenems-Vaduz, hin differenziert befragen, denn beide Motive stehen in einem künstlerischen, in- haltlichen und symbolischen Zusammenhang. Abb. 3: Südseite von Schloss Vaduz (1662). Ausschnitt aus Abb. 1. 
BILDQUELLE FUB DIE SCHLOSS- RESTAURIERUNG 1906 Zurück in das Jahr 1906.12 Stolz wird im Protokoll der insgesamt 6. Baukommissionssitzung seit Be- ginn der Wiederherstellungsarbeiten, die auf dem Schloss am 8. und 9. Juli stattfand, unter Punkt 1 vermerkt: «Die Kommission konstatiert zunächst mit Genugtuung, dass 
die neu aufgefundene An- sicht des Schlosses Vaduz von 1662 die Richtigkeit der bisher durchgeführten Restaurierungsarbeiten in erfreulicher Weise bestätigt. Das Obergeschoss des Südwestbaues konnte nicht in dem Sinne die- ser Ansicht ausgeführt werden, weil dasselbe die Zinnenbekrönung des Kapellenbaues sowie zum Teile auch das Auslugtürmchen verdeckt.»13 (Abb. 3) Teilnehmer an dieser zweitägigen Konfe- renz in Vaduz waren Prinz Franz von Liechtenstein sen., der Bruder des Regierenden Fürsten Johann II. (Wartenstein, Niederösterreich) und sein Neffe Prinz Franz jun., Excellenz Graf Hans von Wilczek und seine Tochter Gräfin Elisabeth Kinsky-Wilczek (Wien), Dr. Franz Ritter von Wieser (Innsbruck), Baumeister Alois Gstrein (Brixen) sowie Egon Rheinberger und Landesingenieur Gabriel Hiener (Vaduz).14 Der Protokolltext ist widersprüchlich und die nachträgliche historische Rechtfertigung durch die neue Bildquelle für die Rekonstruktionen bei Schloss Vaduz ist unklar. Im Gegenteil, das Bild aus dem 17. Jahrhundert widerlegt die historische 128
	        

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