Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

attributiv prädikativ Fem. Sg. 100 % (18 von 18) 67 % (20 von 30) Neutr. PI. 65% (13 von 20) 18 % (5 von 28) Attributives Adjektiv im Femininum Singular wur- de konsequent umgelautet. Für die alten Triesen- berger heisst es noch ganz selbstverständlich [äälti frau] (1) und [lämi chua] (32). Sehr oft erhielt auch im Neutrum Plural das Ad- jektiv in attributiver Stellung noch den Umlaut. Fast immer sagten die alten Gewährsleute [äälti autoj (16), etwas weniger oft auch [rööti hemmer] (20), so dass zusammen 65 Prozent der Belege mit Umlaut stehen. Überraschend hoch ist der Umlautanteil im Femininum Singular in prädikativer Stellung, wo ja als Voraussetzung das Adjektiv flektiert werden muss. 67 Prozent der Belege lauteten [d milch würd süüri] (14), [d bira isch füüli] (21) oder [d suppa würd chäälti] (24). Nur noch vereinzelt trat Umlaut in prädikativer Stellung im Neutrum Plural auf. Dreimal kam [d mei- ti sin chränchi] (9) vor und je einmal [d probleem sind gröössi] (34) bzw. [d haar sind chürtsi] (38). Umlaut beim flektierten Adjektiv ist bei den älte- ren Triesenberger/innen noch stark verbreitet, und zwar in drei von vier möglichen Kontexten. Bei der Flexion des prädikativen Adjektivs gilt dies schon nicht mehr, denn nur noch im Mask. Sg. und Fem. Sg. sind die Endungsanteile wirklich hoch. Für die jüngeren Generationen der Triesenberger gilt, dass der Umlaut praktisch verschwunden ist, während das flektierte prädikative Adjektiv bei vielen Infor- manten wenigstens noch bekannt ist, d. h., ab und zu verwendet wird. Die alten Gewährsleute, mit de- nen das Interview gemacht wurde, sind im Durch- schnitt ca. 70 Jahre alt, und man kann leicht errechnen, wie lange das Phänomen des umlauten- den flektierten Adjektivs in gesprochener Sprache in Triesenberg noch existieren wird. 70
	        

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