Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

der Informanten aus den einzelnen Altersgruppen errechnet. Die Jungen (A I) sind im Mittel nicht ganz 27 Jahre alt, die Informanten aus A II nicht ganz 46 und die Alten (A III) sind im Durchschnitt knapp 72 Jahre alt. Zwischen A I und A II liegen also nicht nur zehn Jahre, sondern im Schnitt gar 19, zwischen A II und A III sogar 26 Jahre. Be- trachtet man diese Durchschnittszahlen, so kann man von drei verschiedenen Generationen spre- chen, die hier erfasst wurden, und es wäre sicher nicht schwer gewesen, Personen aus jeder Alters- gruppe in einer einzigen Familie zu finden. Die Auswahl bzw. Einteilung der Informanten nach diesem Verfahren gewährleistet ein Sample, das in der Realität seine Entsprechungen hat, und stellt keine Gliederung in willkürliche Gruppen dar, denen jeder Bezug zur Realität fehlt. STRUKTURIERUNG NACH GESCHLECHT Die Geschlechter sind innerhalb der drei Alters- gruppen gemäss der realen Verteilung berücksich- tigt, insgesamt jedoch zu gleichen Anteilen - je 29 Frauen und Männer - vertreten. STRUKTURIERUNG NACH DER ART DES RERUFES Als Kriterium zur Unterscheidung der Berufsarten wurde die Kommunikations- und Schriftorientiert- heit einer Tätigkeit herangezogen. Ist ein Beruf in höherem Masse kommunikations- und schriftori- entiert, so wird diese Berufsart als kommunikativ bezeichnet, hat ein Beruf weniger damit zu tun, soll er als manuell taxiert werden. Zu den kommunikativen Berufen gehören Leh- rer, Büroangestellte, Ingenieure, Zeichner usw., zu den manuellen Berufen sind Landwirt, Hausfrau, Verkäufer/in, Schreiner, Maurer etc. zu zählen. Diese Zweiteilung zielt weniger auf eine Unter- scheidung «geistig anspruchsvolle» vs. «geistig we- niger anspruchsvolle» Tätigkeit, sondern mehr darauf, dass der tagtägliche Umgang mit Schrift-stücken, 
modernen Kommunikationsmitteln und der gesteigerte Gebrauch der Sprache im Beruf ei- nen Einfluss auf das Sprachverhalten haben könn- te. Im Sample sind deshalb auch Personen bei den Kommunikativen, die geringere Schulbildung ha- ben als solche, die sich für die Ausübung eines ma- nuellen Berufes entschlossen haben. Bei der Gruppe der älteren Informanten (A III) wurde dieser Faktor konstant gehalten, da früher in einer ländlichen Gemeinde die meisten sowieso manuell tätig waren und die Pensionierung oft schon viele Jahre zurückliegt, so dass der Beruf wohl keinen aktuellen Einfluss auf die Sprache mehr haben wird. - Das Sample der 48 Personen aus A I und A II gliedert sich in 25 Manuelle und 23 Kommunikative. STRUKTURIERUNG NACH DEM ORT DER RERUFSAUSÜRUNG Sprachlich ist Triesenberg eine Insel innerhalb Liechtensteins. Die Sprecher der Walsermundart sind eine Minderheit im Land, und jeder, der aus- serhalb dieser Gemeinschaft arbeitet, kommt stän- dig mit anderen Mundarten in Kontakt. Da solche Berührungen einen Einfluss auf die Sprache haben können, wurden die Informanten ebenfalls nach dem Kriterium des Berufsortes eingeteilt. Es wird zwi- schen Nicht-Pendlern und Pendlern unterschieden. Die meisten Triesenberger Pendler fahren nach Schaan, Vaduz oder Triesen zur Arbeit. Das Sample beinhaltet nur eine Informantin, die nicht in einer dieser Gemeinden arbeitet (Pendlerin nach Grabs/SG). Da die Mundarten der drei genannten Talgemeinden kaum unterscheidbar sind, ist es nicht notwendig, die Pendler in Untergruppen ein- zuteilen.53 Die Unterscheidung lautet also Nicht- Pendler gegenüber Pendler (nach Schaan, Vaduz oder Triesen). Der Einfluss des Berufsortes auf die Pendlerin nach Grabs muss hier aus methodischen Gründen vernachlässigt werden, was nicht schwer- wiegend scheint, da Informantin Nr. 15 erst seit kurzem dort arbeitet. 34
	        

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