BÄUERLICHES WOHNMUSEUM IN SCHELLENBERG NORBERT W. HASLER Die Nebenkammer war Schlafraum der Eltern und, da sie über eine Wand des Kachelofens etwas beheizt werden konnte, auch Schlafraum für die Jüngsten der Familie oder Ort für die Kranken. Herzstück des kleinen Wohnhauses aber war die Küche, die ursprünglich als offene Rauchküche be- stand. Sie wird beherrscht durch die grosse Herd- anlage mit der Feuerstelle für den Kachelofen und den zusätzlichen Sechtherd. Neben der eigentli- chen Aufgabe, dem Zubereiten der täglichen Mahl- zeiten, fanden hier alle Versorgungsarbeiten statt, die das Feuer bedingten, vom Kochen der Wäsche bis zum Schnapsbrennen. Da dies der einzige Ort war, an dem man über warmes Wasser verfügte, wurden hier auch gelegentlich die Kinder in einem Holzzuber gebadet. Eine grosse Erleichterung war schliesslich die Zuleitung von iiiessendem Wasser in die Küche, musste doch bis anhin das Wasser mühsam vom Dorfbrunnen herbeigeschafft wer- den. Eine Annehmlichkeit anderer Art war schliesslich die Elektrifizierung, die in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts erfolgte. Sie brachte - wenn auch noch etwas spärlich - Licht in das Haus und ersetzte die bisherige Petroleumbeleuchtung. 355