Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

EIN RUNDGANG An zentraler, markanter Stelle, mitten im Zentrum der Gemeinde Schellenberg, steht heute das Holz- wohnhaus Nr. 12, besser bekannt unter dem Namen «Haus Biedermann». Durch eine einladen- de Laube betritt der Besucher das kleine Wohnmu- seum. Rechts vom Eingangsraum, der erst 1923 von der ehemaligen grossen, nach oben offenen Rauchküche abgetrennt wurde, betritt er das Wohnzimmer, 
die Stube, den zentralen Raum des Hauses, in dem sich das tägliche Leben zur Haupt- sache abspielte. Er war Aufenthaltsort der Familie, Spielplatz der Kinder und Arbeitsplatz der Haus- frau. Eine lange Sitzbank, die sich an zwei Wänden entlangzieht, bot auch einer Grossfamilie genügend Platz, lebte doch die letzte Generation, die dieses Haus bewohnte, mit 12 Kindern in diesem Vier- Raum-Haus. Den Mittelpunkt der Wohnstube bildet der Kachelofen, der in kalten Wintertagen behag- liche Wärme spendet. Er wurde 1923 zusammen mit der gesamten Herdanlage der Küche eingebaut. Seine Rückwand brachte auch etwas Wärme in die Nebenkammer, die den Eltern und meist den jün- geren Kindern als Schlafraum diente. Stolz der Familie war das barocke Büffet von 1794, das in seinem oberen Teil noch im Original erhalten ist - und das wie viele Teile der Ausstel- lung - noch aus dem Haus selber stammt. Die Stube war auch Andachtsraum, und vor dem Herrgottswinkel dürfte manches Gebet gesprochen worden sein. Starb jemand aus der Familie, wurde hier vom lieben Verstorbenen Abschied genommen und zusammen mit den Nachbarn für dessen See- lenheil gebetet. 354
	        

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