Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

1834 Der flach geneigte Dachstuhl der Stall- scheune wird durch den heutigen er- setzt. 1837 Neubau einer Mühle nördlich neben der alten Anlage. Saalbau. Vier Mahl- gänge mit Stein-Mahlwerken und vier Wasserräder. Der Neubau gab wahr- scheinlich Anlass zur Verlegung des Mühlbaches in sein heutiges Bett. Spä- testens seit dieser Zeit dürfte die west- lichste (älteste?) Mühle nicht mehr be- trieben worden sein. 1850 Nördlichster Stallanbau. Der eindrück- liche Landwirtschaftshof erlangte da- durch seine heutige Grösse. 1883 Änderung der Wasserkraftanlage von vier Rädern auf ein Rad. Errichtung ei- ner Dresche. 1898/99 Bau eines neuen Wohnhauses südlich des Mühle- und Landwirtschaftshofes nach den Plänen von Ing. Karl Schäd- ler. Um 1900 Umnutzung des alten Mühlengebäudes zu Stallungen. 1932 Einbau eines Elektromotors als Ersatz für die Wasserkraftanlage. Erstellung des neuen Zwischenbaus über dem Mühlbach an Stelle einer überdeckten Verbindungsbrücke und des Radhauses. 1944 Ersatz eines Stein-Mahlwerks durch ein Zweiwalzenmahlwerk der Firma Bühler. Um 1965 Aufgabe des Mahlbetriebes. 1991 Baugeschichtliche Untersuchung. 1992 Unterschutzstellung des Mühlenen- sembles. 1992-1994 Restaurierungs- und Konservierungs- arbeiten. 1994 Abschluss der Renovationsarbeiten. Wiederaufnahme des Mahlbetriebs. 
Seit dem 9. Jahrhundert haben wir gesichert Kenntnis von zwei Mühlen in Balzers und einer Mühle in Mäls.15 Die Frage, ob sich die Erwähnung der beiden Mühlen des Balzner Hofes im churräti- schen Reichsgutsurbar auf den heutigen Standort am nördlichen Dorfeingang der Gemeinde bezog, lässt sich beim heutigen Forschungsstand nicht schlüssig beantworten.16 Der Neubau des 15./16. Jahrhunderts darf aber mit grosser Wahrschein- lichkeit als Erweiterung eines bereits bestehenden Mühlenbetriebes verstanden werden. Über die Ent- wicklung der Anlage in den folgenden Jahrhunder- ten haben wir detailliertere Kenntnisse. Anlässlich der Restaurierungs- und Konservie- rungskampagne von 1992 bis 1994 konnten nicht nur die Gebäude saniert, sondern auch die histori- schen Mahlgänge wieder in fachkundiger und liebevoller Detailarbeit funktionstüchtig instand- gestellt werden. Es ist der Initiative der Besitzerfa- milie zu verdanken, dass sich die Anlage nicht aus- schliesslich zu einem Mühlenmuseum entwickelt hat. Die Balzner Mühle, zweifelsohne ein Denkmal von nationaler und regionaler Bedeutung, lebt. Seit der Wiedereröffnung im September 1994 wird mit den alten Mahlgängen wieder Mehl hergestellt. Sowohl die eindrückliche Anlage selbst wie auch die verschiedenen steingemahlenen Mehlprodukte stossen auf reges Publikumsinteresse. Es bleibt zu hoffen, dass die Resultate der baugeschichtlichen Untersuchung und die Auswertung des Archivstu- diums zu einer ausführlichen und reich bebilderten Monographie über die Balzner Mühle zusammen- gefasst und auf diese Weise der Öffentlichkeit zu- gänglich gemacht werden. 270
	        

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