Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

SPRACHWANDEL IN TRIESENBERG/UMFANG DER ARBEIT/TONI BANZER einfachung der Regel, bedeutet aber Abbau der Re- striktionen und somit Ausdehnung des Wirkungs- feldes von natürlicher, eingeschränkter Umgebung auf weniger natürlichere, weniger eingeschränkte Umgebungen. Bei einem real ablaufenden Wandel vollziehen sich die Schritte zur Erlangung extensiver und in- tensiver Allgemeinheit in der Zeit. Haas spricht von einem dreifachen <Gleichschritt> des Wandels durch die Dimensionen der intensiven und extensi- ven Allgemeinheit sowie durch die Zeit und veran- schaulicht den Prozess in folgendem Schema.20 
nicht aber darum, sie zu beurteilen. Die Studie ist also quantitativer und nicht qualitativer Art. Zeit: früher später 
13) Coseriu 1974, S. 11. 14) Haas 1978, S. 7. 15) Ebenda, S. 10. 16) Vgl. das Modell bei Haas 1978, S. 34. 17) Haas 1978, S. 35. 18) Ebenda, S. 35. 19) Ebenda, S. 48. 20) Ebenda, S. 82. 21) Ebenda, S. 83. Extensive Allgemeinheit: wenige Sprecher 
viele Sprecher Intensive Allgemeinheit 
natürliche Umgebung 
weniger natürliche Umgebung In Worten gefasst, kann dieses generelle Prinzip, nach dem ein Sprachwandel abläuft, folgender- massen ausgedrückt werden: «Ein <idealen Wan- del beginnt variabel in der <natürlichsten> Umge- bung bei wenigen Sprechern und schreitet dann variabel fort zur nächstnatürlichen Umgebung und erhöht dabei die Sprecherzahl.»21 Die Anlage dieser Arbeit erlaubt keine Aussagen über die Stadien extensiver und intensiver Allge- meinheit, in denen sich die untersuchten Wandel- vorgänge befinden. Dazu ist die Anzahl der Belege für jedes der 16 untersuchten Merkmale zu klein. Die Korpusbelege sind zudem nicht strukturiert, d. h., die Auswahl geschah nicht unter Berücksich- tigung lautlicher Umgebungen. Wollte man sich mit dem Problem von extensiver und intensiver Allge- meinheit beschäftigen, so müsste wohl jedes Merk- mal einzeln anhand eines umfassenden Korpus (sehr grosse Belegzahl/sämtliche lautlichen Umge- bungen) unter die Lupe genommen werden. Hier geht es, wie bereits in der Fragestellung formuliert, darum, Wandelprozesse festzustellen, 19
	        

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