Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

6-*-« c^f^JU, f/^^^<~ >'~ /2.„"C~£L ic<m/c / Letzte Seite der «Familien- chronik» Albert Schädlers, die er am 7. Juli 1921 abschloss 
schwarze Marmortafel wurde über seinem Grab an der Südmauer des Friedhofes angebracht. Sie wur- de anlässlich einer Friedhofserweiterung entfernt und fand keine Beachtung mehr. Die Tochter Dr. Albert Schädlers, Frau Elwine Hinkelbein, hat sein Ende so beschrieben: «Am 7. Juli 1921 hatte mein lieber Vater die Familienchro- nik beendet - kaum ein Jahr später am 17. Juni 1922 wurde er uns zu unserem tiefsten Schmerze entrissen. Ein selten leichter und überaus schöner Tod war ihm beschieden. Ab und zu sich zeigende Herzbeschwerden, die er uns wohl in der Hauptsa- che verheimlichte, waren wohl Anzeichen von Ver- kalkungen der Arterien. Doch machte er täglich seinen Spaziergang, rauchte seine Pfeifen und nahm seine gewohnten Mahlzeiten, wenn auch in letzter Zeit mit weniger Appetit, zu sich. Am Vor- abend seines Todes vergnügten wir uns, wie alltäg- lich, mit Jassen und gingen um 10 Uhr frohen Mu- tes zu Bett, nicht ahnend, was uns die Nacht so unendlich Schweres bringen sollte. Um 3 Uhr rief mich mein Vater zu sich, klagte über Schmerzen in der Herzgegend, starken Husten151 mit Blutauswurf und bat mich, Arzt und Priester zu rufen, da er sei- nen Zustand für sehr bedenklich ernst halte. In Be- zug auf den Priester sagte er noch <wenn einer kommen kann ist es recht, wenn nicht, bin ich auch so bereit, jeder Zeit wie Gott will>. Seinem Wunsche gemäss kamen Arzt und Priester. Einspritzungen und Aderlass verschafften ihm Erleichterung; bei vollem Bewusstsein, doch sehr müde und matt schon, empfing er die heiligen Sterbesakramente und schlief dann allmählig ein, ohne jegliche Spu- ren eines Todeskampfes. Am Samstag nach Fron- leichnam in der Frühe um halb 8 Uhr hatte mein geliebter Vater mich und die Meinen verlassen. Er war 
73 V2 Jahre alt geworden. Den teuren Toten geleiteten wir in die Heimat, der er sein ganzes Le- ben, Wirken und Arbeiten geweiht hatte. Beim Ein- treffen des Zuges in Schaan läuteten alle Glocken, bei der Durchfahrt durch Vaduz grüssten ihn die Glöckchen des alten Schlosses und am 22. Juni fand er dann seine Ruhestätte auf dem Kirchhof in Vaduz.» 142
	        

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