Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

DR. MED. ALBERT SCHÄDLER 1848 BIS 1922 RUDOLF RHEINBERGER und damit auf den Gesamtorganismus einwirken will». Er hält nichts von aggressiven Kuren mit «heroischer Badedauer» von bis zu zwölf Stunden am Tag. Einzelne Krankheiten des Nervensystems und auch psychische Leiden bieten für ihn breite Anwendungsmöglichkeiten, und besonders bei letzteren hebt er die beruhigende Wirkung des Thermalbadens hervor. In der Nachbehandlung von Lähmungen schätzt er vor allem eine Kombi- nation mit der Anwendung des galvanischen Stroms. Bei akutem Ischias rät er strikte von der Thermalkur ab. Die hauptsächlichste Anwendung bilden natür- lich die Krankheiten des Bewegungsapparates. Hierher gehören der chronische Gelenks- und Mus- kelrheumatismus und die Gicht. Bei letzterer ver- weist Schädler aber auch auf den Nutzen einer Ein- schränkung der «animalischen Nahrung» und auf die Wichtigkeit des Genusses «frischer Vegetabi- lien». Für die Krankheiten der Verdauungsorgane mit vorwiegend dyspeptischen Erscheinungen und Trägheit der Darmfunktion eignen sich aber besser Trinkkuren mit alkalisch-salinischem Wasser, wie z. B. in Karlsbad. Auch chronische Blasenleiden können mit Erfolg durch Thermalbadekuren behandelt werden. Da- gegen schliesst Schädler Nierenleiden von einer solchen Behandlung aus. Albert Schädler reiste gerne und knüpfte dabei Kontakte mit bekannten Kollegen. So kannte er den Chirurgen Ernst von Bergmann (1836-1907) und den Physiologen Heinrich Adolf von Bardeleben (1819-1895) in Berlin, den Chirurgen Paul von Bruns in Tübingen und den Neurologen Wilhelm Erb (1840-1921) in Heidelberg. Auch seine Konsili- artätigkeit führte ihn auf grössere und kleinere Rei- sen in Europa. So bat ihn im Jahre 1882 Lord Charles Hamilton telegraphisch um einen Besuch in Biarritz. Hamilton hatte im Jahr zuvor eine Ba- dekur in Ragaz absolviert und dabei höchstes Ver- trauen zu seinem Badearzt Dr. Albert Schädler ge- fasst. Diese Reise war ihm in besonderer Erinnerung geblieben, da sie mit einer abenteuerli- chen Segelfahrt verbunden war. Lord Hamilton 
-3»p SCHWEIZERISCHES MEDIZINAL-KONKORDAT Der leiiciidc Ausschuss, ~"~ /'"Ty Bericlil und Antrag der l'nifonpkoDinussion in . 
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„„ 'tyadws DIPLOM »ritte» denselben als betagt erklärt, seinen Ileruf all Oiudt im konkordatsgebiet auszuüben. Die Bewilligung zur Itoufsau-sttkiing darf demselben in keinem der koukordirendeu Kantone verweigert werden, sofern er iin Vebrigen den in dem betreffenden Kanton bestellenden gesetzlichen Anforderungen GeoHge taut. ejOfctw den1877". Der Präsident: Diplom des Schweizeri- schen Medizinalkonkor- dats, womit für Dr. Albert Schädler die Berechtigung verbunden war, in der Schweiz den Beruf als Arzt auszuüben 111
	        

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