Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1995) (93)

ZWEI POLLENANALYSEN ANNA MERZ ET AL. - Cerealia (Getreidepollen) sind vorhanden (in Pro- be 5 und 4). - Die übrigen Nichtbaumpollen treten sporadisch auf. Die Landschaft ist offener als in der vorhergehen- den Phase. Die sehr hohen Anteile der Cyperaceae (Riedgräser) deuten auf eine Ausbreitung von Feuchtwiesen in der Ebene sowie auf die Entwick- lung einer Wiese mit Cyperaceae auf relativ trocke- nem Substrat. Letzteres geschieht wohl auf Kosten des Eichenmischwaldes, der bis dahin stabil war, nun aber einen starken Rückgang an Ulmus und Tilia aufweist. Der Einfluss des Menschen auf die Vegetation wird durch einige wenige Cerealia (in Probe 5 und 4), die von Plantago lanceolata (Spitzwegerich, einem Kulturzeiger) begleitet werden, sichtbar. Proben 5 und 4 lassen sich dank einem 
l4C-Datum der Eisenzeit zuweisen. In höheren Lagen ist der Koniferenwald (Nadel- bäume) gut entwickelt. Phase 7 (Probe 3-1) - Die Anteile an Abies (Tanne) und Pinus (Kiefer) verringern sich stark. - Fagus (Buche) steigt bemerkenswert an. - Quercus (Eiche) gewinnt an Bedeutung. - Alnus (Erle) und Betula (Birke) steigen kontinu- ierlich an. - Corylus (Hasel) variiert kaum. - Cyperaceae (Riedgräser) nehmen ab. - Die Anteile der Gramineae (Süssgräser) schwan- ken zwischen 2 und 10%. - Phragmites (Schilf) ist selten. - Die Anteile der übrigen Nichtbaumpollen bleiben unbedeutend. Der feuchte Wald, bestehend aus Alnus (Erle) und eventuell Betula (Birke), ist im Begriffe, die Ebene zurückzuerobern. Dies geschieht zum Nachteil ge- wisser Cyperaceae (Riedgräser). Buche und Eiche breiten sich an den Hängen aus und scheinen sich gegenseitig den Platz streitig zu machen. Die Koniferenbestände sind sehr be- schränkt (Anm. L. Marambat). 
14C-Daten aus dem Judenmahd, Eschen (Torfdatie- rungen)6: - Das folgende Datum stammt aus den Proben 60-63 aus einer Tiefe von 520 cm. 7395 +/-70 BP (Probennummer ARC 551) 6410-6090 v.Chr. (cal BC) (2 Sigma) - Das folgende Datum stammt aus den Proben 55-58 aus einer Tiefe von 470 cm. 6465 +/-70 BP (Probennummer ARC 550) 5530-5240 v.Chr. (cal BC) (2 Sigma) - Das folgende Datum stammt aus den Proben 17-20 aus einer Tiefe von 180 cm. 3390 +/-70 BP (Probennummer ARC 549) 1880-1520 v.Chr. (cal BC) (2 Sigma) - Das folgende Datum stammt aus den Proben 2-5 aus einer Tiefe von 60 cm. 2390 +/-55 BP (Probennummer ARC 548) 770-390 v.Chr. (cal BC) (2 Sigma) 6) Die Radiocarbondaten wurden im «Laboratoire Romand de Dendrochronologie/Archeolabs» in Moudon (Schweiz) gemessen. Die Kalibrierung erfolgte nach M. Stuiver/B. Becker, Radiocarbon 27 und 28. 1985 und 1986. 2 Sigma bedeutet, dass das wahre Datum mit 95,4% Wahrscheinlichkeit im ermittelten Bereich liegt. 263
	        

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