Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1995) (93)

ZWEI POLLENANALYSEN ANNA MERZ ET AL. WOZU DIENEN POLLENANALYSEN? A. MERZ Klima und Vegetation haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, mit und ohne mensch- liche Eingriffe. Mit Hilfe der Pollenanalyse können diese Veränderungen verfolgt werden. Pollen, die winzigen Körner, die den Blütenstaub der Pflanzen bilden, können sich unter guten Bedingungen über Jahrtausende hinweg erhalten. Voraussetzung da- zu ist eine genügende Bodenfeuchtigkeit; daher sind die geeignetsten Fundstellen zur Untersu- chung Feuchtzonen, insbesondere Moore. Jede Pflanzenart bringt spezifische Pollen hervor. Diese werden aus der Erdprobe herausgeschlämmt, unter dem Mikroskop bestimmt und ausgezählt. Anhand dieser Daten lassen sich sogenannte Pol- lendiagramme erstellen. Es ist dabei zu beachten, dass nicht alle Pollen dasselbe Flugverhalten auf- weisen; einige können vom Wind über grosse Di- stanzen transportiert werden, andere finden sich nur in der näheren Umgebung wieder. Die Pollenanalysen haben zum Ziel, die Klima- geschichte einer Region zu erhellen. Dabei werden auch die Eingriffe des Menschen sichtbar. Rodun- gen verändern den Wald und begünstigen gewisse Pflanzen, mit dem Getreideanbau erscheinen Ge- treidepollen und Ackerunkräuter. Auch wenn sonst in der Umgebung keine archäologisch fassbaren Spuren der Menschen vorhanden sind, zeugen Pol- len indirekt von ihrer Anwesenheit. 259
	        

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