Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1995) (93)

Familienbild von Josefa Quaderer-Falk (1897-1990) mit Ehemann Oskar (1895-1986) und den vier erstgeborenen Söhnen. Die beiden Frauen links und rechts sind nicht bekannt. 
F: Lief der Laden unter dem Namen Ihres Vaters? A: Ja. Solange er gelebt hat. Er ist 1931 gestorben. F: Dann haben Sie den Laden weitergeführt? A: Ja. F: Haben Sie eine neue Konzession gebraucht? A: Ich glaube, das ging einfach weiter. Ich weiss es nicht mehr. F: Im Gewerbeverzeichnis von 1934 sind Sie nicht aufge- führt, nur ein O.Q. A: Das war mein Mann. F: Aber Sie haben nach dem Tod des Vaters den Laden alleine weitergeführt? A: Ja. Später haben dann meine Kinder dazu geholfen. Die zwei Mädchen. F: Wann haben Sie Ihre Kinder bekommen? A: Das erste anno 1929, nein 1927. Das zweite 1928. So ist es gegangen - bis wir acht Kinder gehabt haben! 1941 habe ich das letzte bekommen. F: Woher bezogen Sie Ihre Waren? A: Seit dem Zollvertrag konnte man nur noch in der Schweiz einkaufen. Früher hatten wir alles aus Öster- reich. F: Wie ging der Einkauf vor sich? A: Geschäftsreisende sind genug in den Laden gekom- men. Bei denen konnte ich dann bestellen, was ich brauchte. F: Haben Sie Buchhaltung geführt? A: Das war nicht gerade grossartig! (Lacht) Die Buchhal- tung war «an einem kleinen Ort». F: Haben Sie einen Buchhaltungskurs gemacht? A: Eben nicht. F: Mussten Sie keine Rechenschaft über Ihre Ein- und Ausgänge abgeben? A: Ich weiss schon, was Sie meinen. Nein, nein. Eine rich- tige Buchhaltung hat es da noch nicht gegeben. - Andere Läden haben vielleicht schon Buch geführt. Ich bin froh gewesen, wenn ich rechtzeitig die Rechnungen bezahlen konnte. (Lacht) F: Was verdiente man mit einem Laden in der Grösse des Ihrigen? A: Der Verdienst war auch «an einem kleinen Ort». Mein Gott! Bei einem Kilo Zucker hat man - soviel mir ist - kaum zehn Rappen verdient. Halt ganz wenig! F: Hätten Sie vom Laden alleine nicht leben können? A: Nein, das hätte man nicht können. Die Landwirtschaft haben wir schon gebraucht. F: Wie war das zur Zeit Ihres Vaters? Hat Ihre Familie damals neben dem Laden auch schon Landwirtschaft be- trieben? A: Als ich noch nicht verheiratet war - Da haben wir Heu gemacht und das verkauft. Wir hatten noch relativ viel Boden, aber kein Vieh. Dann haben wir noch Kartoffeln und Mais angepflanzt. F: Und in der Landwirtschaft Ihres Mannes? 120
	        

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