Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

Abb. 8: Bereits Anfang März 1992 waren die Folgen der Rammpfählung sowohl am inneren wie auch äusseren Mauerwerk der Museumsbauten deutlich ablesbar. Abb. 9: Risse an der Nord- fassade über dem Eingang des Landesmuseums. Abb. 10: Ein klaffender Riss spaltete die Nord- wand des Waffensaals im 2. OG. Abb. 11: Selbst der Granit- boden (1. OG) hielt den gewaltigen Spannungs- kräften nicht mehr stand. Seite 443: Abb. 12: Blick auf die stark beschädigte Nordfassade mit dem Hauptportal des Landesmuseums. 
8. Mai, das das Schadensbild jedoch nur unerheb- lich vergrösserte, führte die Museumsleitung sowie die Leitung der Fürstlichen Sammlungen zum Ent- schluss, die Waffensammlung an den Leihgeber zurückzugeben. Im Mai/Juni 1992 wurden ver- schiedene Kernbohrungen im Mauerwerk des Mu- seumsgebäudes durchgeführt sowie erneut geologi- sche Sondierungen vorgenommen. Mitte Juni sa- hen sich nun endlich auch die zuständigen Fach- stellen veranlasst, von dringenden, unaufschieb- baren Notstandsmassnahmen zur Erhaltung des Gebäudes zu sprechen. Es wurde daher die massi- ve Verankerung der Westfassade sowie die Durch- führung von aufwendigen Unterfangungsarbeiten angeordnet. Dies bedeutete für die Museumslei- tung, vorgängig die Schliessung des Landesmu- seums anzuordnen sowie die Evakuierung aller be- weglichen Ausstellungsgüter durchzuführen. Am 23. Juni wurde der Betrieb eingestellt und unver- züglich mit dem Abtransport der Exponate begon- nen. Anfang Juli wurden die Unterfangungsarbei- ten eingeleitet, die bis Anfang November dauerten. Diese massiven Eingriffe am Gebäudefundament führten ihrerseits zu einer erheblichen Zunahme des Schadensbildes und -ausmasses. So erreichte das Gebäude in der Nordwestecke eine Setzung von rund 8 cm, daneben traten erhebliche horizon- tale Verschiebungen in westlicher und nördlicher Richtung auf. Die 1968/69 errichteten Neubauten im östlichen Bereich des Gebäudes (Barocksaal) wurden förmlich vom Altbau getrennt. Beim Ver- weserhaus trat eine Verkippung von der Süd- ostecke zur Nordwestecke um rund 4 cm auf, der Treppenturm an der Südseite löste sich vom übri- gen Gebäudekörper. Die Ratlosigkeit, die bei den Baufachleuten herrschte, war bestürzend. Mitte November erfolgte schliesslich die Dislozierung der Museumsverwaltung sowie sämtlicher Arbeitsbe- reiche in das Mehrzweckgebäude nach Triesen. Über das weitere Schicksal der havarierten Bauten kann bislang keine verbindliche Aussage gemacht werden. 442
	        

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