Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

Im Kernhaus von 1510/16 gab es kein Treppen- haus, sondern nur eine leiterartige Steiltreppe. Eine neue Treppe wurde, als wohl dominantester Eingriff, in den Westanbau gelegt. Als Tragkon- struktionsmaterial habe ich Stahl gewählt. Meine Vorliebe für die Verwendung von Stahl ist damit be- gründbar, dass dieses Material zu eleganten, feinen Konturen und Profilen verarbeitbar ist. Eingefügte Stahlteile setzen sich von der alten Raumhülle ab, sie verschmelzen nicht mit ihrer Umgebung, sie se- hen unverwechselbar neu aus. Die Treppenanlage ist mittels Stützen so in den Raum hineingestellt, als könnte man sie jederzeit wieder entfernen. Die Treppenführung entlang den Aussenwänden macht die ehemalige Westfassade mit damaligem Eingang des Kernhauses sichtbar, woraus ein reizvolles Raumerlebnis entsteht. Die für das Wohnbedürfnis notwendigen Sanitär- zellen sind in dem neu erstellten Anbau unterge- bracht. In dem ehemaligen Küchenraum ist eine zeitgemässe Einbauküche ab der Stange eingebaut worden. ANBAUTEN UND BENACHBARTE NEUBAUTEN Das Wunschprojekt für den Ersatz des nördlichen Anbaues, der ehemaligen Tenne, konnte leider aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Das Ergebnis: Stellung und kubische Gliederung sind richtig, zeitgemässe Architektur ist nur in An- sätzen vorhanden. Die Aussentreppe zum Eingang des Hauses Nr. 46 dokumentiert meine Ansicht von alt und neu. Die östlich neu erstellten Bauten (Haus Nr. 47 und 47a) sind in einer sachlich einfachen Architekturspra- che ausgeführt worden, und es konnte damit eine neue eigenständige Situation geschaffen werden. Die Umgebungsgestaltung ist kühl und ohne unnötige Zutaten, umso mehr sind spannungsvolle und erlebnisreiche Winkel durch differenzierte Ge- bäudestellungen erreicht worden. 
UMBAU UND RENOVATION DER HOFSTÄTTE 46 IN TRIESEN / SILVIO MAROGG Abb. 6: Alt- und Neubau. Der Ersatzbau für das ehemalige Haus Nr. 47 ist als einfacher Kubus in einer zeitgemässen Archi- tektursprache zur histori- schen Bausubstanz ge- setzt. Abb. 7: Ausschnitt Nord- west-Fassade. Die Aussentreppe zum Eingang des Westanbaues von 1840 ist unverkennbar neu und eigenständig. 291
	        

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