Abb. 12: Mailändisches Geld des 14. und 15. Jahr- hunderts a Galeazzo II. und Bern- abo Visconti (1354-1378). Pegione, Vs./Rs. FO: Schellenberg 6 b Galeazzo II. Visconti (1354-1378). Pegione, Vs. FO: Schellenberg 6 c Gian Galeazzo Visconti als Herzog (1395-1402). Grosso, Vs./Rs. FO: Montlingen 19 d Gian Galeazzo Visconti als Herzog (1395-1402). Sesino, Vs./Rs. FO: Schellenberg 6
15. Jahrhunderts zusammen mit den Prager Gro- schen den Grossteil der höherwertigen Münzsorten im Geldumlauf ausmachen. Erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurden auch in süddeutsch-schweizerischen Prägestätten Plap- parte und Schillinge (im Wert von 6-7 Angstern bzw. 12-15 Hallern) geschlagen. Deren Vorkom- men beschränkt sich im Alpenrheintal aber auf den Schellenberger Schatzfund 6. Auch das mailändische Kleingeld des 14. und 15. Jahrhunderts - der Denaro und der Sesino - sind in ihrer Bedeutung für den Geldumlauf nicht zu unterschätzen. Zwar sind aus dem Alpenrhein- tal nur Funde von Schellenberg 6 (33 Sesini aus Mailand, Abb. 12 d; 1 Sesino aus Pavia), Bendern 9 (Denaro) und Feldkirch 13 (Denaro) bekannt, aber verschiedene Vergleichsfunde in Graubünden und der Nordostschweiz149 unterstreichen, dass zum Umlauf mailändischen Geldes in unserer Gegend auch die kleinen Nominale gehörten. KLEINGELD: PFENNIGE DES 14. UND 15. JAHRHUNDERTS Funde: 1, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 22, 23 Neben dem Kleingeld aus der mailändischen Münzstätte enthalten die Funde im Alpenrhein- tal auch verschiedene Pfennigsorten des 14. und 15. Jahrhunderts; im Zusammenhang mit dem Schatzfund von Schellenberg 6 sind einige davon bereits behandelt worden. Auffallend ist die überregionale Verbreitung einzel- ner Sorten. So liefen die Berner Haller im 15. (und 16. ?) Jahrhundert zeitweise bis ins Alpenrheintal um (Bendern 9 und 10, Eschen 12).150 Dasselbe gilt für die Angster und Haller der Stadt Luzern (Schel- lenberg 6, Abb. 13 b; Bendern 10; Walenstadt 29), bei denen sich das Umlaufgebiet im 15. Jahrhun- dert wohl bis nach Graubünden hinein erstreck- te.151 Auch ist etwa zu erkennen, dass das Verbrei- tungsgebiet des Zürcher Pfennigs - wie bereits ein- mal im 11./12. Jahrhundert - bis ins Alpenrheintal reichte (Schellenberg 6; Bendern 9 und 10; Mau- ren 17; Walenstadt 29, Abb. 13 c). Die bischöf- 230