Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1992) (91)

Bemerkenswert die Eröffnungsansprache von Re- gierungschef Hans Brunhart, die hier im Wortlaut wiedergegeben wird: Nachdem in überaus fundierter Weise auf die In- halte und den spezifischen und für den Ausstel- lungsort ungewöhnlichen Inhalt dieser Ausstellung hingewiesen wurde, freue ich mich, diese Ausstel- lung nun eröffnen zu dürfen. Ich freue mich, dass ich dies in Anwesenheit von Herrn Prof. Heinrich Harrer und des Repräsentan- ten des Dalai Lama tun darf, die uns beide nicht nur in den ästhetischen und künstlerischen Gehalt der hier ausgestellten Kunstgegenstände einge- führt haben, sondern auch in die diesen Gegen- ständen der tibetischen Kultur und dem tibetischen Volk heute zugekommene Problematik und Tragik. Tibet und Heinrich Harrer, ein Synonym, das, unter ausserordentlichen Umständen entstanden, seit Jahrzehnten lebendig ist. Ich selber bin immer fas- ziniert, wenn Prof. Harrer von Tibet erzählt, und zwar nicht nur von der Landschaft von dieser ein- zigartigen Bergwelt, sondern auch von der Seele des tibetischen Volkes, welche vielleicht aber doch 
sehr mit der vorher erwähnten Landschaft wieder- um zusammenhängt. Ich freue mich, dass dank der Tatsache, dass Prof. Harrer seinen Wohnsitz seit vielen Jahren in Liechtenstein hat und unserem Land sehr verbunden ist, auch das Land Liechten- stein einen Teil seiner Sammlung erwerben konnte, welche heute angesichts der Zerstörung des Kul- turgutes in Tibet selbst einen einzigartigen Cha- rakter aufweist. Es ist wichtig, dass diese Kultur- güter erhalten und öffentlich gezeigt werden. Des- halb begrüsse ich diese Ausstellung, vermag sie doch ganz im Sinne Heinrich Harrers den Blick aus unserem kleinen Land auszuweiten in die Welt und nach Tibet, in eine Welt, die den meisten von uns unbekannt anmutet und mit einer Aura der Ge- heimnisse umgeben ist. Diese Ausstellung möge uns dieses grosse und in seiner Seele tiefe Land näherbringen, gerade uns als einem Kleinstaat, der heute in einer sich wandelnden Welt seine In- teressen selbst wahrnehmen kann zusammen mit Nachbarn, die ihm wohlgesinnt sind. Von fremden Kulturen lernen, eigene persönliche und gesellschaftliche Prinzipien im Vergleich zu re- lativieren und vielleicht gar in Frage zu stellen, Abb. 6: Prof. Heinrich Harrer und lic. phil. Nor- bert W. Hasler begrüssen S.E. Kelsang Gyaltsen, Repräsentant S.H. des Dalai Lama, anlässlich der Ausstellungseröffnung im Landesmuseum. Abb. 7: Tenzin Kalden vom Tibetischen Zentrum Letzehof bei Feldkirch führt Besucher durch die Tibet-Ausstellung. 232
	        

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