Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1992) (91)

Den Weg zurück nach Liechtenstein nahm das Kontingent über den Bodensee von Ludwigshafen über Konstanz nach Bregenz am 9. Sept. 1849. Aus reinem Zufall war am gleichen Tage auch Wilhelm Schlegel auf dem Wege von Freiburg in die Ferien nach Hause. Leutnant Peter Rheinberger schildert in seinem Tagebuch16 das Zusammentreffen mit Schlegel, als er im Konstanzer Hafen in Gedanken vertieft auf dem Deck des Dampfschiffes «Leopold» stand: Auf einmal hörte ich, als ich die Ein- und Aussteigenden betrachtete, meinen Namen vom Ufer her rufen und als ich mich umsah, erblickte ich Schlegel, der von Freiburg kommend uns hier traf und darüber sehr erfreut war. Er fuhr mit uns nach Bregenz. Wir kneipten tüchtig und waren fröhlich und vergnügt, meine düsteren Gedanken waren weg. Das Wetter war gut und das Bild, das vor uns lag zauberhaft. Wir tranken allen Champa- gner, der auf dem Schiff war (2 Flaschen bloss. -) und als die Preussischen Offiziere, die noch auf 
dem Schiff waren, auch solchen verlangten, hiess es, die Liechtensteiner hätten allen getrunken. Nach seinem Weggang von Freiburg wechselte Wil- helm Schlegel im Herbst 1850 an die Universität Wien. Die Revolution war auch in Österreich ge- scheitert, und Zug um Zug stellte die Reaktion die alten Zustände wieder her. Ein neuer Absolutismus liess das Volk wieder in seine frühere Rechtlosig- keit zurückfallen. Auch der Universitätsbereich ge- langte wieder unter Polizeiaufsicht. Schlegel ver- brachte vom Herbst 1850 bis Sommer 1852 insge- samt vier Semester in Wien. Er hatte sich von Lan- desverweser Menzinger eine Empfehlung erbeten und sprach dann mit dieser bei der fürstlichen Hof- kanzlei in Wien vor.17 Fürst Alois II. bewilligte ihm für das Jahr 1851 ein Stipendium von 40 fl. Den gleichen Betrag erhielt er auch für das folgende Jahr zugesprochen.18 Der Studienverlauf Schlegels in Wien ergibt sich aus den von ihm besuchten Vor- lesungen19: Bestätigung für den Stu- denten der Philosophie Karl Wilhelm Schlegel über einen in jeder Bezie- hung tadellosen Lebens- wandel, «wie es sich für einen Studenten geziemt», Freiburg, den 6. Novem- ber 1847 
LEOPOLD! MAONI DUCIS BADAWJM, DUOS ZAJMNGL« Rectoris nostri magnificentissimi. Academiai Alberto-Ludovicianae Prorector et Senatus lecturis salutem. <i$i&J*. 
Notum ac manifestum esse volunins omnibus quoruni interest*^^^ cum fidem data dexteraobstriiixiKset, He Academiai nostrwe 
legibus fore obseqnentem, neqite minus Academiie Prorectori, Seimtui, Indici, mugistratibus denique suis legitime constitutis rcugioseesseobtem|>eratunim,ntqueiiitofui it»>ruti»iiehoi»>wtatein,iiiodes(iati!,iMiniiii(ihilein, uti iuveueni littcrarum studiosum deeet, observaturum, in album Universität!« rite relatum et in onininmeMseiuHuniacprivileg-iornm,quiIms cives acudemici ß*u«ntur,j)o8sessione constitutum. Collis rei ut legitiniuni esset testiiuoniuin, litisce Htteras a Curatore, Prorectore et ludiee acadeinico submcrintus atque sigillo academico dedimus eonfimiatas. Priburgi Brisigaviir Academia Alberto-Liidoviciana Die 13 
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