Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1991) (90)

QUADERER / MILITÄRGESCHICHTE 1814-1849 SPIELLEUTE, UNTEROFFIZIERE UND OFFIZIERE Contingente von keiner Dauer" mehr sein werde.58 In fast väterlich anmutender Art bietet Menzinger Kudermann seine Dienste an, wenn er ihm „sonst nützlich seyn" könne.59 In seinem Bericht nach Wien über diese unerfreuli- che Situation begründete Menzinger seine gewähr- te Finanzhilfe damit, dass „Kudermann sonst in Lindau zur Unehre des Contingents sich herumge- zogen und sonder Zweifel hieher zurückgewiesen oder gar verschoben worden" wäre.60 Die Hoffnung Kudermanns, trotz der unliebsamen Vorkommnis- se wieder Dienst in Liechtenstein tun zu können, wurde enttäuscht. Auf Beschluss des Fürsten wurde Kudermann, versehen mit einer Abfertigung von 100 Gulden, entlassen.61 Als Geste der Anerken- nung seiner Verdienste kann die Tatsache gewertet werden, dass ihm seine Entlassung mit der Ertei- lung des „Lieutnant-Patents ad honores" vom L Juli 1848 versüsst wurde.62 Im Januar 1849 bat Kuder- mann um die Auszahlung der Abfindungssumme und der ihm noch zustehenden Restzahlungen an Einstandsgeld und Guthaben für geliehenes Geld.63 Des weiteren verfügte er, dass man seine Schulden von 54 Gulden bei dem ehemaligen Lehrer Josef Georg Marxer in Vaduz von seinem Guthaben ab- ziehe und ihm den restlichen Betrag zukommen lasse.64 Eine letzte Vergünstigung erfuhr Feldwebel Kuder- mann 1858, als ihm auf ein Gesuch hin durch fürst- lichen Beschluss „aus höchster Gnade" vom 1. Ja- nuar 1859 an ein monatlicher Bezug von 10 Gulden verliehen wurde65 mit der Auflage, dass nach jeder Zahlung durch das Pfarramt das Lebenszeugnis beizufügen sei.66 Nach Kudermann wurde die Feldwebelstelle mit Liechtensteinern besetzt. Am 16. Juli 1849 wurde Kadett Sergeant Ferdinand Walser aus Schaan zum Feldwebel befördert. Walser, geboren am 2. Febru- ar 1829, stammte laut Regierungsamt aus „vermö- gendem Bürgerhaus" - sein Vater Ferdinand war Gastwirt in Schaan - und hatte in Chur einige „Vor- bildung genossen", um sich für das Lehrfach zu qualifizieren.67 Er hatte sich 1848 zusammen mit Peter Rheinberger freiwillig zur Ausbildung für hö- here Chargen nach Sigmaringen gemeldet.68 Zu-35) 
Ebenda. 36) Ebenda, Nr. 337, UKW an Fürst, o. D., Stellungnahme zum Bericht Blaudeks vom 27. Nov. 1840. 37) Ebenda. 38) Ebenda, o. N., Resolution des Fürsten, 3. Febr. 1841. 39) Ebenda. 40) LLA RC. 27, A, Nr. 293, OA an Fürst, 6. Mai 1841. 41) Ebenda. 42) Ebenda 43) Ebenda; gemeint ist die Wahl des Wittelsbachers Otto zum König der Hellenen (König von 1832-1862). 44) Ebenda. 45) Ebenda. 46) LLA RC 27. C2, ad 467, OA an Fürst, 25. Aug. 1841. 47) Ebenda, Nr. 635, OA an Fürst, 26. Nov. 1842. 48) Ebenda. 49) Ebenda, Nr. 980, HKW an OA, 26. Jan. 1843. 50) LLA RC 27, Dl. Nr. 8370, HKW an OA, 1. Sept. 1847. Diese Zulage wurde von Fürst Alois 11. anlässlich seines Aufenthaltes in Vaduz beschlossen. 51) Siehe Allgäuer, S. 173. 52) LLA AS 34/1, S. 65 f.. Inspektionsbericht vom 16. Juli 1847. 53) Siehe Geiger, S. 75. 54) LLA RC 27, Dl, ad 352, OA an Fürst, 9. Juni 1848. 55) Ebenda. 56) Ebenda, o. N., OA an Kudermann, 16. Mai 1848. 57) Ebenda. 58) Ebenda. 59) Ebenda. 60) Siehe oben Anm. 54. 61) LLA RC 27. Dl, Nr. 7186. HKW an OA, 16. Juli 1848. 62) Ebenda, ad 1060, RAV an Fürst, 11. Okt. 1858. 63) Ebenda, Nr. 61, Kudermann an RAV, 30. Jan. 1849. 64) Ebenda. 65) Ebenda, Nr. 10551, HKW an RAV, 27. Dez. 1858. 66) Ebenda, Nr. 69, RAV an Kudermann. 17. Jan. 1859. 67) Ebenda, F2, ad 549, RAV an Bat.-Kommando, 5. Nov. 1848; Siehe auch Stammtafeln der Bürgerfamilien von Schaan, Schaan 1989. Wal- ser I, 3. Teil, S. 137. Siehe auch unten S. 240 f. 68) Ebenda, Fl. Nr. 549, RAV an Fürst, 30. Okt. 1848. 187
	        

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