Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

— 69 — wieder zur schwedische» Hauptarmee zurückkehren mußte. Am letzten Tag desselben Jahres wurden endlich alle bei der Ein-- nähme der Schanz und Klause zu Bregenz Gefangenen Ober- Schwabens freigelassen. Der Krieg wütete im Allgüu noch bis zum Spätherbste des folgeuden Jahres. Schweden und Kaiserliche überboten sich an Grausamkeit uud Zerstörungswut; erst 1650 zogen die letzten Soldaten ab. Kein Wunder, wenn allenthalben, auch iu den Schlössern des Adels die größte Armut eingezogen war. Die Schweden hatten auch die Besitzungen des Freiherrn v. Schellenberg hart mitge- nommen, Plünderung, Raub und Brand wütete anch in Kißlegg selbst.') Johann Christoph der ohnehin das Sparen nicht verstand, war in solcher Not, daß er sogar die Gelder mancher frommen Stiftungen und Kirchen angriff, weshalb ihn der Dekan Mauchle zu Leutkirch zur Rückgabe aufforderte, „um ein solches bei Gott und der Welt verantworten zu können." Indeß scheiut der Freiherr darüber deu Kopf uicht verloren zn haben. Nachdem seine erste Gemahlin Beatrix v. Landsberg i. I. 1636, seine zweite Gemahlin Maria Renata Gräfin v. Hohen- zollern i. I. 1648 gestorben war, nahm er am 28. Novbr. 1649 seine dritte, die vermögenslose Maria Anastasia, Freifrau v. Grand- mont, die Witwe des Hans Georg Dägelin von Wangen. Die Familie des Hans Christoph II., Freiherrn v. 
Schellenberg s- 1655. I Gemahlin II. Gemahlin III. Gem. Maria Anastasia Beatrix v. Landsberg M. Renata v. Hohenzollern Freisr.^v. Graiidmont ^cmahUn^Mm. Magdol. ->. L. Philipps Wann',' ! stoben D j h Ncucnstein ,-!, Johann Mna), ^ ') Im Inventar der Herrschaft Kißlegg von 165S heißt es: Fährnis, zn merken, die 
bei diesen, so lange continuicrten Kriegswesen oftmals be- schehenen Ansblttnderungen gehabten nnd eigens gewaltsam genommenen Einqarticrungcn alle im Schloß vorhandenen Mobilien an Kuchengeschirr, Kisten, Kästen, Bettstätten, Tröge, Betten, Linnenzcug zc. eutweders zerschlagen oder ganz hinweggcuommeu; wie der Augenschein zu erkennen gibt, daß alles vorhandene nicht über 100 fl wert ist. y
	        

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