Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

- 49 — 4. Die 7000 fl von der ersten Frau, Auua v. Weiler, her- stanuneud, sollen der jetzigen Frau Johanna zufallen; doch' muß diese die Legate des Testaments übernehmen und 600 fl an Herrn v. Rietheim bezahlen. Die erste Gemahlin Anna v. Weiler hatte ihren Gemahl Hans Ulrich zum Universalerben eingesetzt. Da nun ihr Bruder Eber- hart ohne Kinder mit Hinterlassung eines Vermögens von 50,000 fl im Jahre 1552 starb, hätte er eigentlich ein Recht auf die Hälfte dieses Erbes gehabt, da nur uoch eiu Bruder Hans Miterbe war. Er 
begütigte sich aber mit 
8000 sl, von denen 1000 fl bar bezahlt, 7000 fl versichert wurden (Reg. 811). Der Anna v. Weiler wurden als Leibgeding jährlich 30 Eimer Wein versprochen, weil sie ihre Erbansprüche so sehr reduzierte. Frau Johanna hat ihren Witwensitz zn Kißlegg im Schloß') ebenfo erhält sie Korngttlten, Krant- uud Obstgarten und BeHolzung. Sollte die 
Witwe sich aber wieder verheirate», falleu bemelte Früchte, Obst- uud Krautgarteu und Hansland samt BeHolzung wieder zurück. Das Schloß Kißlegg hat sie dauu auch zu räumen gegen eiue Entschädigugssumme vou 
2000 sl (Reg. 805). Der Neffe Gabriel Diouhs — der Svhu des Dionys — war mit diesem Testament nicht znfrieden, weshalb Hans Ulrich ihm schrieb: er schicke ihm das Original zur Einsicht und Unterschrift, damit 
er sich tröste. Er solle bedeukeu, daß er jetzt uicht einmal einen eigenen Unterschlaus habe. Sodann sinde er im Teilbriefe seines Vaters, daß ihm des Vaters Anteil an der Herrschaft Kiß- legg, Waltershofen, Haus und Weiuberg zu Raveusburg mit aller Gerechtigkeit, Leheu uud Eigentum (nachdem seine Schwestern ausgelöst worden) für frei, ledig und los zugestanden sei. Daraus' gehe hervor, daß er gegen ihn nicht blos wie ein Vetter, sondern wie ein Vater handle (Reg. 806). Unter Mitwirkung des Hans nnd Arbegnst v. Schellenberg- Randegg kam eine Verständigung zustande. Edel war es vou Hans Ulrich, daß er den Anteil seines Bruders Dionys schuldeusrei ließ, und die Schulden auf seineu Teil übernahm. Und die Schuldenlast, die damals schon auf Kiß- ') Wie 
ihr schon bei der Hciratsabrcde 
anno 1596 zugesichert worden war. Später wollte Haus Ulrich ihr eiue cigcuc Behausung in Kißlegg erbauen, konnte aber dieselbe nicht mehr vollenden.
	        

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