Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

Wenn wir über die Urgeschichte unseres Landes etwas erfahren wollen, müssen wir den Spuren ans vorgeschichtlichen Zeiten und aus der Römerzeit nachgehen. Solche Reste alter und ältester Vergangenheit sind in nnserem Lande schon mehrfach gefunden worden. Dieselben gestatten uns einen Blick in fernabliegende Zeiten. Sicher ruhen noch viele im Schoße unserer heimatlichen Erde. Die Lage unseres Landes im Rheintal, dem großen Eingangs- ror ins Bündnerland und zn den dort befindlichen schon in prae- historischer Zeit begangenen Alpenpässen, ist eine derartige, daß angenommen werden mnß, es sei das jetzige Liechtenstein schon in nlter Zeit bewohnt gewesen. Die bisherigen Fnnde machen diese Annahme zur Gewißheit. Zieht mau die Kleinheit unseres Landes in Betracht, so muß die relativ große Anzahl altertümlicher Fuude, die bei uns zudem meist zufällig gemacht wurden, geradezu über- raschen. Die archaeologischen Fuude in Liechtenstein, soweit dieselben in die praehistorische nnd in die römische Zeit fallen, sind bis jetzt fast ausschließlich in ausländischen Zeitschriften besprochen worden. In einer Reihe von Jahresberichten des Vvrarlbergcr Museums- Vereins sind Mitteilungen über Fuude in Liechtenstein enthalten, so besonders von dem bekannten Archaeologen Dr. Samuel Jenny, der sich um die Erfvrschuug der ältesten Geschichte Vorarlbergs hoch verdient gemacht hat, und von John Donglaß. Dann hat der Schweizer Ferdinand Keller — der Begründer der Pfahl- bautenkunde und eiue Autorität auf dem Gebiete der Rvmer- forschung — iu deu Mitteilungen der antiqnarischen Gesellschaft in Zürich, speziell über die römische Ansiedelung in Schaan wert- volle Beitrüge gebracht. Ferner erschien in den Mitteilungen der genannten Gesellschaft (1903) von Heierli und Oechsli eine inte- ressante Studie über die Urgeschichte Graubündens mit Einschluß der Römerzeit. Es wird darin wiederholt ans die Fnnde in Liechtenstein Bezug genommen. Auch Professor Zösmeier nimmt in seiner 1903 erschienenen historischen Arbeit: „Zur ältesten ver- gleichenden Geschichts- und Landeskunde Tirols und Vorarlbergs" Anlaß, an mehreren Stellen auf die älteste Zeit Liechteusteius zu kommen und die gemachten Funde zu erwähnen.
	        

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