Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1991) (89)

HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 1989 Jahresbericht 1989 ALLGEMEINES Die 88. Jahresversammlung des Historischen Ver- eins für das Vereinsjahr 1988 fand am 8. April 1989 im Hotel «Riet» in Balzers statt. Die gut besuchte Versammlung erfuhr durch die Anwesenheit S.D. des Landesfürsten Franz Josef II. eine besondere Auszeichnung. Neben den alljährlichen Geschäften befasste sich die Versammlung mit der vom Vor- stand beantragten Teilrevision der Vereinsstatuten und der Neugestaltung des Jahrbuchs. Die von der Versammlung beschlossene Statutenänderung un- terscheidet neu zwischen der Mitgliedschaft natürli- cher und juristischer Personen. Die ebenfalls geneh- migte Neugestaltung des Jahrbuchs ab Band 88 beinhaltet ein grösseres Format, einen neuen, zwei- spaltigen Satzspiegel und einen festen Buchein- band. Der Vortrag von Herrn Professor Dr. Hans Stricker war als Beitrag zum 150. Geburtstag des Komponisten Josef Rheinberger gedacht. Professor Stricker stellte das von Rheinberger 1896 verfasste «Wörterbuch des liechtensteinischen Dialekts» vor und zeigte den Komponisten in seiner bisher unbe- kannten Tätigkeit als Lexikographen. Der ausge- zeichnete Vortrag wurde von der Versammlung mit begeistertem Applaus bedacht und bot Anregung zu einer interessanten und lebhaften Aussprache. Am 26. April 1989 fand in Feldkirch auf Einladung von Herrn Universitätsdozent Dr. Gerhard Wanner eine Zusammenkunft zur Gründung eines Arbeits- kreises für regionale Geschichte statt. Vertreter mehrerer historischer Vereine und Institutionen der alten Region Churrätien vereinbarten Zusammen- arbeit im Hinblick auf die Erforschung der regiona- len Geschichte, den Austausch von Informationen und Publikationen sowie auf die Ausgestaltung der Geschichtsdidaktik. Der Historische Verein begrüs- ste diese Initiative zu engerer grenzüberschreiten- der Zusammenarbeit und trat dem Arbeitskreis bei, der sich am 26. September 1989 zu einer Sitzung in Vaduz traf. Am 21. September 1989 veranstaltete der Histori- sche Verein einen Vortragsabend. Frau lic. phil. Claudia Heeb-Fleck sprach zum Thema «Frauenar-beit 
und Frauenrolle in Liechtenstein in der Zwi- schenkriegszeit (1924-1939)». Sie stellte in ihrem Vortrag wichtige Teile ihrer Lizentiatsarbeit, des ersten Beitrags auf dem Gebiet der Frauengeschich- te in Liechtenstein, der Öffentlichkeit vor. Die Ausführungen stiessen auf reges Interesse. Der Vortragsabend machte deutlich, dass sich die Ge- schichtsforschung auch in Liechtenstein vermehrt der Lage der Frau und deren gesellschaftlicher Rolle zuwenden sollte. Auf Ansuchen des Vereins beschloss der Stiftungs- rat der Liechtensteinischen Staatlichen Kunst- sammlung, den Mitgliedern des Historischen Ver- eins freien Eintritt zu den Ausstellungen zu gewäh- ren. Der freie Eintritt ins Liechtensteinische Lan- desmuseum für Vereinsmitglieder ist bereits durch eine ältere Vereinbarung geregelt. 1992 werden 650 Jahre seit der Gründung der Grafschaft Vaduz, jenem denkwürdigen Vorgang unserer Landesgeschichte vergangen sein. Der Ver- einsvorstand trat an die Regierung und die Gemein- de Vaduz heran und regte die Vorbereitung einer würdigen Gedenkfeier an. Der Historische Verein erklärte sich bereit, bei der Gestaltung einer Aus- stellung mitzuwirken, die die Entstehung und Ent- wicklung unseres Staatswesens im Verlaufe der Jahrhunderte, von der mittelalterlichen Landes- herrschaft bis zum Staat der Gegenwart, aufzeigen könnte. Die Anregung fand die Zustimmung der Behörden. Die Stellungnahme des Vereins zum Kulturbericht der Fürstlichen Regierung wurde ergänzt durch eine Darlegung der räumlichen Bedürfnisse des Vereins. Zur Ausübung seines weiten Tätigkeitsfel- des (Verlag, Tauschschriften- und Handbibliothek, wissenschaftliche Projekte etc.) benötigt der Histori- sche Verein entsprechende Räumlichkeiten, die derzeit nur ungenügend und provisorisch zur Verfü- gung stehen. Im Zuge der vorgesehenen Erweite- rung des Landesmuseums sollte vereinbarungsge- mäss entsprechend Raum bereitgestellt werden können. Für die von Arthur Brunhart im Selbstverlag der Peter Kaiser Stiftung herausgegebene Neu-Edition von Peter Kaisers «Geschichte des Fürstenthums 223
	        

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