Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1991) (89)

«Der grossen Heiligkeit abwarten ...» GERHARD PODHRADSKY, DAS DOMINIKANERIN- NENKLOSTER ALTEN- STADT, GESCHICHTE, PROFESSEN, REGESTEN, Nr. 3 der Quellen und Un- tersuchungen herausgege- ben vom Archiv der Diö- zese Feldkirch, Feldkirch 1990, 486 Seiten, 31 Abbil- dungen, davon 2 in Farbe, öS 330.-<KTliartl 
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Wie schrieb die Klosterfrau und Novizenmeisterin Coletha Kolp im Kloster Altenstadt für ihre knapp zwanzig Mitschwestern im 17. Jahrhundert: Du sollst Gott danken, «dass er dich von solchen Eltern hat lassen geboren werden, dass du nit in dem Koth und herter saurer Arbeit das Deinige musst gewin- nen, sondern mit aller Füeglichkeit, wo du änderst selbst willst, der grossen Heiligkeit kannst abwar- ten». Die Schwestern im Dominikanerinnenkloster Alten- stadt bei Feldkirch, dessen Gebäude eben erst renoviert worden ist, harrten durch alle Jahrhun- derte nicht untätig der Heiligkeit. Die autonome, meist kleine Frauengemeinschaft betete und arbei- tete, baute und sang, geschäftete und las, beichtete und siegelte, schwieg und kaufte, diskutierte und wählte im Konvent die Oberin und richtete die Klausur nach den praktischen Bedürfnissen ein, von Ordensobern, Bischof, Pfarrer oder weltlichen Be- hörden wenig behelligt. Der Autor Gerhard Podhradsky zeichnet mit seiner Monographie und Quellensammlung zum ältesten ohne Unterbrechung bis heute bestehenden Kloster Vorarlbergs ein faszinierendes Bild von dieser klei- nen klösterlichen Eigenwelt in der grösseren, be- wegten Welt, Innen- und Aussenleben verschrän- kend. Das erste Drittel des Buches ist der dichten geschichtlichen Darstellung gewidmet. Daran schliesst sich im zweiten Teil eine chronologische Zusammenstellung aller im Kloster in Altenstadt abgelegten Professen (Gelübde) vom 15. Jahrhun- dert bis heute: Es sind 292 Frauen erfasst, mit detaillierten biographischen Angaben. Diese Pro- fessliste, erschlossen durch Klosternamen-, Famili- ennamen- und Herkunftsortsregister, ist eine kleine Fundgrube für die Personen-, Familien- und Sozial- geschichte der Region. Die Person der einzelnen Schwester wird in den Zusammenhang gefügt, die innere Struktur und die Entwicklung des Klosters erhalten zugleich Leben. Den dritten Teil des Bu- ches füllen 486 Regesten der bisher grösstenteils nicht veröffentlichten Urkunden des Klosters von den Anfängen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts (1414 bis 1699). Sie bieten der Namens-, Orts- und 218
	        

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